EuPD Research: Rückgang im deutschen Photovoltaik-Markt insbesondere bei kleineren Gewerbe-Anlagen

Mit der Veröffentlichung der Zubauzahlen des Monats Dezember steht nun fest, dass in Deutschland 2014 lediglich 1,9 Gigawatt (GW) Photovoltaik-Leistung neu installiert wurden, berichtet EuPD Research (Bonn).

Dieser Negativtrend im Photovoltaik-Zubau habe sich bereits im ersten Quartal 2014 abgezeichnet und entspreche genau der Marktprognose von EuPD Research aus dem Mai letzten Jahres.

Tiefpunkt im Oktober 2015 mit nur 75 MW Photovoltaik-Zubau
Auch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zum 1. August 2014 habe lediglich einen minimalen Vorzieheffekt mit 345 MW an Neuinstallationen im Monat Juli bewirkt, was rückblickend zugleich den Jahreshöchstwert darstellt. Der Tiefpunkt folgte zu Beginn des 4. Quartals im Monat Oktober, der mit nur 75 MW Zubau historisch schwach ausfiel.
Im Vergleich der Anlagensegmente ist laut EuPD Research insbesondere der Zubau kommerzieller Photovoltaik-Aufdachanlagen zwischen 10 und 40 kWp deutlichem zurückgegangen. Mit 258 MW wurden 2014 im Vergleich zum Vorjahr weniger als die Hälfte der Anlagen dieser Größenklasse neu errichtet.

Photovoltaik-Anlagen über 10 kW mit EEG-Umlage belastet
Eine mögliche Erklärung sei, dass die Neuregelung im EEG 2014 den Solarstrom-Eigenverbrauch von PV-Anlagen mit mehr als 10 kW mit der EEG-Umlage belastet, so dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlage zum Zweck der optimalen Eigenstromnutzung erschwert werde. Zwar seien 2014 ebenso weniger private Solarstrom-Dachanlagen bis zu einer Größe von 10 kWp installiert worden, insgesamt jedoch zeigte sich dieses Segment mit einem unterdurchschnittlichen Rückgang im Jahresvergleich um lediglich ein Drittel deutlich stabiler als das Gewerbeanlagen-Segment.

Bayerns Dominanz im deutschen Photovoltaik-Markt nimmt deutlich ab
Im regionalen Vergleich biete 2014 gegenüber dem Vorjahr kaum Überraschungen: In den Landesgrenzen Bayerns fand analog zu 2013, gefolgt von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, der höchste Zubau an Photovoltaik-Anlagen in Deutschland statt. Knapp jede zweite PV-Anlage wurde in einem dieser 3 Bundesländer installiert.
Im regionalen Vergleich hat jedoch insbesondere Bayern verloren, so dass hier die Neuinstallationen einen Rückgang von 53 % aufweisen, während der gesamtdeutsche Durchschnitt um 10 Prozentpunkte deutlich positiver ausfiel. Ursächlich für den überdurchschnittlich hohen Rückgang zeigen sich die Freiflächen-Anlagen in der Größenordnung über 1 MWp. Hier konnte in Bayern in 2014 mit 99 MW Neuinstallation weniger als ein Drittel des Vorjahreswertes erreicht werden.
Im Freiflächensegment konnten insbesondere die ostdeutschen Bundesländer Sachsen-Anhalt und Brandenburg punkten, die nur einen minimalen Rückgang von 12 bzw. 11 Prozent im Jahr 2014 gegenüber 2013 verbuchen mussten.

Eine umfassende Analyse des Photovoltaik-Marktes des Jahres 2014 sowie einen Ausblick auf 2015 bietet das „8. German PV Market Briefing“ seinen Teilnehmern am 25. Februar 2015 in Köln. Im Rahmen dieser Konferenz präsentieren Marktexperten neueste Daten und Forschungsergebnisse und diskutieren in Expertenrunden mit Teilnehmern, Branchenverbänden und Vertretern aus der Politik und Verwaltung über die aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten im deutschen PV Markt.

05.02.2015 | Quelle: EuPD Research; Bild: abakus solar AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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