BSW-Solar fordert grundlegende MAP-Reform
In einem neuen Positionspapier, das den Solarthemen vorliegt, macht sich der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) für eine Änderung langjähriger Gewohnheiten stark. Unter anderem schlägt der Verband vor, dass einFörderzuschuss künftig nicht mehr nur an den Anlagenkäufer, sondern ergänzend auch eine Prämie an den Handwerksbetrieb gezahlt wird, der die Solaranlage installiert. Er verspricht sich davon Skaleneffekte bei solar-aktiven Installateuren und eine einfachere Kommunikation gegenüber den Kunden. Ganz neu ist das Prinzip nicht: Einige Energieversorger und Bundesländer – zum Beispiel Hamburg – setzen seit Jahren auf solche Handwerkerzuschüsse. Ertrag statt Kollektorfläche Freilichsteht dieHandwerkerprämienicht ganz oben auf der Wunschliste des BSW. Zentralist im Forderungskatalog des Verbandes vielmehr derParadigmenwechsel von der Flächen- zur Ertragsförderung. Anstelle der Bruttokollektorfläche sollen künftig die solaren Energieerträge gefördert werden, die der Kollektor bringt. Nach dem vom BSW vorgeschlagenen Kollektorertragsmodell sollen dabei die Referenzerträge aus den Solar-Keymark-Zertifikaten zugrunde gelegt werden, die für jeden förderfähigen Kollektortyp schon heute nachgewiesen werden müssen. Für jede Kilowattstunde Jahresertrag wünscht sich der Verband eine einmalige Basisförderung von 50 ct. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) unterstützt diese Forderung des BSW in einem eigenen Positionspapier. Begründung: „Die CO2-Einsparziele werden durch Solarthermie schneller erreicht, wenn der Einsatz der effizienteren Technik stärker gefördert wird.“ Derzeit erhalten laut BAFA 88 Prozent der geförderten Solarthermieanlagen den Pauschalzuschuss von 1500 Euro. Übergangsweise, bis zur Umstellung auf eine Ertragsförderung, soll diese Option laut BSW bei den Kleinanlagen auch bestehen bleiben. Für die kurzfristige Belebung des Solarmarktes fordert er unisono mit dem Heizungsindustrieverband BDH vielmehr eine Anhebung der Pauschalförderung für raumheizungsunterstützende Anlagen auf 2000 Euro – bei erhöhter Mindestfläche von 10 m2 Flach- und 8 m2 Röhrenkollektor. Wenn es nach den Verbänden geht – DGS, BDH und BSW stoßen hier ins gleiche Horn – dann sollte die Bunderegierung künftig auch Trinkwassersolaranlagen im Altbau wieder fördern sowie im Neubau besonders anspruchsvolle Regenerativ-Heizungen. Für Großanlagen will der BSW einen Schub erreichen, indem die Zuschüsse für solare Nahwärme und Solarkühlung auf das 50-Prozent-Niveau der Prozesswärme angehoben werden. Die DGS dringt für größere Anlagen auf ein Monitoring. Text und Grafik: Guido Bröer DieserArtikel wurde gegenüber der gedruckten Ausgabe Solarthemen 441 redaktionell überarbeitet. Im ursprünglichen Textwarfälschlicherweise zu lesen gewesen, der BSWwünscheHandwerkerprämien anstelle der bisherigen BAFA-Zuschüsse für Bauherren einzuführen. Richtig ist, dass der Verband die Prämien für Handwerker lediglich ergänzend zum derzeitigen Förderprinzip – zwecks zusätzlicherMotivation für Installationsbetriebe – vorschlägt. Vielen Dank an BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig für den Korrekturhinweis. Körnig betont:“Die Handwerkerprämie ist als eine additive Förderung angedacht und kann die Verbraucher-Zuschüsse nicht ersetzen.“