Elektrizitätswerk der Stadt Zürich speichert Solarstrom in einem Pilotprojekt mit Batteriespeicher

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) hat den größten Batteriespeicher der Schweiz installiert. Dieser soll in einem Zürcher Stadtteil die schwankende Solarstrom-Produktion zeitlich auf den Strombedarf des Quartiers abstimmen.

Der Lithium-Ionen-Batteriespeicher in Zürich-Affoltern hat eine Kapazität von 719 Kilowattstunden, was dem Tagesstrombedarf von 75 Familienhaushalten entspricht.
Gebaut wurde der neue Lithium-Ionen-Batteriespeicher von der Helion Solar AG im Auftrag von ewz.

Batteriespeicher für ein Quartier mit vielen Photovoltaik-Anlagen
Im Gegensatz zu vorhandenen Speichern ähnlicher Größe wird der ewz-Speicher ins Gebäude integriert und nicht als Containerbau realisiert. Das Projekt berücksichtige damit die begrenzten Platzverhältnisse und Vorschriften in der Stadt.
Der Batteriespeicher soll in diesem Quartier mit vielen Photovoltaik-Anlagen ermöglichen, dass der lokal produzierte Solarstrom auch vollständig lokal genutzt werden kann.
Bei hoher Sonneneinstrahlung produzieren Solarstromanlagen eine große Menge Energie. Wenn die Anwohnerinnen und Anwohner diese nicht zeitgleich nutzen, müsste der Überschuss ohne Speicherung ins übergeordnete Netz eingespeist werden. Bei einer sehr hohen Zahl von Solarstromanlagen wäre ein Netzausbau nötig, um die kurzzeitige, aber hohe Spitzenlast zu bewältigen. Dies hätte Energieverluste und höhere Kosten zur Folge.

Speicher spielen wichtige Rolle in Energiestrategie 2050
Die Energiestrategie 2050, die den Ausbau der Produktion aus erneuerbaren Energien vorsieht, bedingt gleichzeitig den vermehrten Einsatz von Energiespeichern. Darauf hat der Bundesrat in seiner Botschaft zur Energiestrategie hingewiesen. ewz arbeitet intensiv auf eine erneuerbare Zukunft hin und modernisiert deshalb laufend das Stromnetz.
Dazu gehören neben dem Batteriespeicher-Pilotprojekt beispielsweise die Umstellung auf Smart Meter, also intelligente Stromzähler, und das Pilotprojekt „WarmUp2“. Bei letzterem wird getestet, wie bestehende Wärmepumpen in der Stadt Zürich flexibel eingesetzt werden können. So könnte beispielsweise die unregelmäßig vorkommende Überschussproduktion von Solarstrom- und Windanlagen genutzt werden, um Warmwasserboiler aufzuladen.

12.02.2015 | Quelle: ewz; Bild: Helion Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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