Energiespeicher: Jülicher Studie zeigt positive Ökobilanz von stationären Großbatterien

Der Einsatz von stationären Großbatteriespeichern gewinnt zunehmend an Bedeutung. Diese Batteriespeicher können das Stromnetz schnell und präzise stabilisieren.

Dass sie im Vergleich mit Steinkohlekraftwerken auch ökologische Vorteile haben, zeigt eine Studie von Jülicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vom Institut für Energie- und Klimaforschung und dem Berliner Batteriespeicher-Experten Younicos.
Die Forscher stellen die Untersuchung am 10.03.2015  im Rahmen der 9. Internationalen Konferenz zur Speicherung von Erneuerbaren Energien (IRES 2015) in Düsseldorf vor.

Primärregelleistung stabilisiert das Stromnetz
Großbatteriespeicher sind besonders dafür geeignet, die sogenannte Primärregelleistung bereitzustellen. Diese sorgt dafür, dass ein Ungleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch innerhalb weniger Sekunden automatisch geregelt und damit das Stromnetz stabilisiert wird. Bislang erbringen vorwiegend thermische Kraftwerke diese Leistung und erfüllen weitere (Liefer-)Aufgaben.
Um die unterschiedlichen Umweltwirkungen von Steinkohlekraftwerken und Großbatteriespeichern durch das Bereitstellen von Primärregelleistung detailliert herauszuarbeiten, verglichen die Jülicher Forscher die Systeme in verschiedenen Einsatzbereichen. Eine zentrale Frage in diesem Zusammenhang war, ob vor dem Hintergrund des starken Ausbaus erneuerbarer Energien fossile Kraftwerkskapazität durch den Einsatz von Großbatteriespeichern ersetzt werden kann.

Ökologische Vorteile für Großbatteriespeicher
Die Forscher gingen in ihrer Studie bei Kraftwerken und Großbatterien von einer Laufzeit von 20 Jahren aus. In den meisten Betriebsszenarien ergeben sich ökologische Vorteile für die Großbatteriespeicher, besonders in puncto CO2-Ausstoß und Treibhauseffekt. Steinkohlekraftwerke haben lediglich in einem Fall ökologische Vorteile – unter der Annahme, dass sie kurzfristig über- und unterlastfähig sind und alle Netzdienstleistungen erbringen sowie einen minimalen Verlust des Wirkungsgrades aufweisen.

Vielschichtiger Vergleich von stationären Großbatteriespeichern und modernen Steinkohlekraftwerken
„Netzdienstleistungen spielen bei der Transformation des Energiesystems eine wichtige Rolle. Bei der Regelleistung gibt es bereits eine Vielzahl an Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit und zu technischen Umsetzungsmöglichkeiten. Die neue Studie bezieht erstmals ökologische Aspekte mit ein und ermöglicht damit eine vielschichtige Bewertung von stationären Großbatteriespeichern und modernen Steinkohlekraftwerken“, so das Fazit von Prof. Jürgen-Friedrich Hake, Leiter des Jülicher Institutsbereichs Systemforschung und Technologische Entwicklung.
Weitere Informationen:

09.03.2015 | Quelle: Institut für Energie- und Klimaforschung, Bereich Systemforschung und Technologische Entwicklung (IEK-STE) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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