Solarthemen 443. Das Forschungs- und Testzentrum für Solaranlagen (TZS) am Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) will sich in einem Projekt dafür einsetzen, gemeinsam mit der Industrie Preise für Solarthermieanlagen durch Standardisierung deutlich zu reduzieren.
Ziel sei es, die Wärmegestehungskosten um 40 Prozent zu senken, sagt TZS-Leiter Harald Drück. Besonders drei Bereiche hat er im Blick: erstens die Standardisierung der eigentlichen Komponenten, wie Kollektoren, Speicher, Regelungen und Montagesysteme, zweitens die Vereinheitlichung von Teilen, die für die Herstellung der Hauptkomponenten verwendet werden, und drittens die Vermeidung von Installationsfehlern durch eine einfachere Montage und einen hohen industriellen Vorfertigungsgrad. Seit Jahrzehnten ist die Solarthermie tatsächlich durch eine hohe Vielfalt mit vielen Montagesystemen, Dutzenden von Dachhaken, diversen Anschlussvarianten und einer kaum überschaubaren Zahl von Maßen geprägt. Das dient jedenfalls nicht der Kostendämpfung. Drück und seine Mitstreiter wollen auf einheitliche Standards hinarbeiten. Dabei hätten, sagt Drück, auch einige Unternehmen bereits ihr Interesse bekundet. Drück deutet an, dass man sich vielleicht auf einheitliche Rastermaße einige könnte. In jedem Fall würde es Sinn machen, solche Elemente wie zum Beispiel Tauchhülsen zu normieren, die bei sehr vielen Speichern allein schon unterschiedliche Durchmesser hätten. Derzeit bemüht sich Drück um eine Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Die Hälfte der Mittel müssten allerdings in jedem Fall die Unternehmen aufbringen. Dabei wäre die Möglichkeit zur Mitarbeit nicht auf deutsche Unternehmen beschränkt. „Wir wollen ja auch kein Kartell bilden“, so Drück. Wenn alles weiter läuft wie geplant, dann soll das Projekt im Herbst starten. Text: Andreas Witt