Neue Studie: Sonnenfinsternis ist Testfall für ein Stromsystem mit hohem Anteil von Windenergie und Photovoltaik

Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik im Auftrag von Agora Energiewende zeigen, dass die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien im Jahr 2030 mitunter in einer Stunde um bis zu 14 Gigawatt steigen oder fallen wird.

Stromnetzbetreiber können die Sonnenfinsternis bewältigen
„Das ist so, als ob 14 Großkraftwerke an- oder abgeschaltet werden. Bei der jetzigen Sonnenfinsternis sind es bis zu 15 Gigawatt Anstieg in einer Stunde, also kaum mehr“, erklärt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende.
Die Sonnenfinsternis lässt sich bewältigen, weil sich die Stromnetzbetreiber frühzeitig vertraglich mit schnell zu- und abregelbarer Stromerzeugung ausgestattet haben.

Stromsystem muss deutlicher flexibler werden
„Wenn das heutige, vergleichsweise inflexible Stromsystem die Sonnenfinsternis meistert, dann wird das Stromsystem des Jahres 2030 mit vergleichbaren Situationen spielend zurechtkommen“, sagt Graichen. „Denn im Rahmen der Energiewende muss das Stromsystem ohnehin deutlicher flexibler werden.“
Die technischen Möglichkeiten für einen flexiblen Ausgleich existieren zu einem Großteil bereits. Sie müssen aber stetig weiter entwickelt werden, heißt es in der Kurzstudie. Nötig für den sicheren Betrieb des künftigen Stromsystems sind ihr zufolge die weitere Integration der Stromsysteme in Europa, der Netzausbau, eine stärkere Einbeziehung von großen Stromverbrauchern in den Strommarkt, die Entwicklung von flexiblen Speichertechnologien sowie hochflexible und systemdienliche Kraftwerke.
Die Studie steht zum Download bereit unter www.agora-energiewende.de.

17.03.2015 | Quelle: Agora Energiewende | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH