Solarthemen 444. Vor allem die Europäische Kommission will bei erneuerbaren Energien stärker vorankommen. Die politischen Signale sind aber noch nicht eindeutig. So befasste sich der Europäische Rat, also die Regierungschefs der Mitgliedsstaaten, mit der Energieunion. Für den Rat bedeutet dies aber vor allem die Sicherung der Gasversorgung sowie die Verbindung europäischer Strom- und Gasnetze.
In ihren Schlussfolgerungen zur Energieunion forderte der Rat allerdings auch die „Entwicklung einer Technologie- und Innovationsstrategie für Energie und Klima, darunter zum Beispiel zu erneuerbaren Energiequellen der nächsten Generation, zur Stromspeicherung und CO2-Abscheidung und -Speicherung, zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohngebäuden sowie zum nachhaltigen Verkehr“. In der Rahmenstrategie der Europäischen Kommission zur Energieunion spielen erneuerbare Energien eine größere Rolle. So erklärt sie darin, um Versorgungssicherheit zu erreichen, „müssen wir uns von einer auf fossilen Brennstoffen beruhenden Wirtschaft abwenden, in der die Energieversorgung zentralisiert ist und von der Angebotsseite gesteuert wird und die sich auf alte Technologien und veraltete Geschäftsmodelle stützt.“ Die Entwicklung der erneuerbaren Energien und das Erreichen der globalen Führungsposition in diesem Wirtschaftsbereich sind für die Kommission neben intelligenten Netzen, einem energieneutralen Gebäudebestand und einem nachhaltigen Verkehrssystem eine von vier „Kernprioritäten“. Die Kommission kündigt neue Initiativen und Richtlinien in diesem Bereich an. Jedoch dringt sie wohl auch weiterhin auf eine Harmonisierung der Fördersysteme in Europa – was sich auch nachteilig auswirken könnte. Text: Andreas Witt