SchwarmStrom für einen stabilen Puls im Stromnetz: LichtBlick liefert Regelenergie aus Mini-Kraftwerken und künftig auch Batteriespeichern

LichtBlick SE (Hamburg) geht den nächsten Schritt auf dem Weg zur dezentralen Energiewende. Als erster Anbieter liefert das Energie- und IT-Unternehmen in dieser Woche aus einem Pool von Mini-Blockheizkraftwerken Energie zur Stabilisierung der Stromnetze.

Dazu hat LichtBlick in Kooperation mit den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) ein neues Verfahren entwickelt. So können auch kleine, intelligent vernetzte Kraftwerke an diesem lukrativen Markt teilnehmen. Bisher wird der Regelenergie-Markt von Großkraftwerken dominiert.
Im ersten Schritt stellt LichtBlick 400 BHKWs vom Typ ZuhauseKraftwerk für „Sekundärregelleistung“ (SRL) bereit. Gesteuert werden die Anlagen über die von LichtBlick entwickelte IT-Plattform SchwarmDirigent.

Dezentrale Kraftwerke spielen nun in der „Königsklasse“ der Stromerzeugung
„Diese Innovation ist ein Quantensprung für die Energiewende. Wir setzen die auch auf der Hannover Messe intensiv diskutierte Digitalisierung der Energiewende in die Praxis um. Dezentrale Kraftwerke spielen nun dank SchwarmStrom in der Königsklasse der Stromerzeugung. Damit schaffen wir eine Blaupause für ein sicheres Stromnetz auf der Basis intelligenter und flexibler Mini-Kraftwerke“, betont Gero Lücking, Geschäftsführung Energiewirtschaft bei LichtBlick.
Das Regelenergie-Projekt wurde in seiner Forschungsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Auch kleine Kraftwerke und Batteriespeicher müssen künftig flexibel Strom liefern und Verantwortung für die Netzstabilität übernehmen
Die Stromversorgung funktioniert nur dann zuverlässig, wenn der „Pulsschlag“ des Netzes – die Netzfrequenz von 50 Hertz – jederzeit stabil ist. Ein spezieller Kraftwerkspark liefert die dafür erforderliche Regelenergie. Er reagiert blitzschnell, wenn Verbrauch und Erzeugung auseinander driften und sichert so die Stromversorgung. Bisher stellen vor allem große Pumpspeicher-, Gas- oder Steinkohlekraftwerke Regelenergie bereit. Der rapide Wandel von zentralen zur dezentralen Stromerzeugung verändert diesen Markt. Künftig müssen auch kleine Kraftwerke und Batteriespeicher flexibel Strom liefern und so Verantwortung für die Netzstabilität übernehmen.
Um Regelenergie anbieten zu können, müssen Kraftwerke eine hohe Zuverlässigkeit und Flexibilität aufweisen. Erst dann werden sie für diesen Markt zugelassen. Während bisher jede einzelne Anlage untersucht werden musste, haben LichtBlick und die Übertragungsnetzbetreiber nun ein standardisiertes Verfahren entwickelt, mit dem sich Baureihen kleiner Anlagen für den Regelenergie-Markt qualifizieren können. Damit konnten die Partner eine Hürde auf dem Weg zu dezentraler Regelenergie aus dem Weg räumen – denn eine Einzelprüfung jedes Mini-Kraftwerks wäre zu teuer.

Integration der Batterien von Elektro-Autos und Photovoltaik-Speichern in den SRL-Markt geplant
LichtBlick garantiert bei seiner Anlagenoptimierung, dass die Mini-BHKWs unabhängig von der Regelenergie-Lieferung jederzeit die Wärmeversorgung der privaten und öffentlichen Gebäude sicherstellen, in denen sie betrieben werden.
Im nächsten Schritt bindet LichtBlick Blockheizkraftwerke anderer Betreiber in den Regelenergiemarkt ein. Künftig sollen auch Wärmepumpen und Batterien positive und negative Regelenergie bereitstellen. So erprobt LichtBlick bereits gemeinsam mit Marktpartnern die Integration von Elektro-Auto-Batterien und Photovoltaik-Speichern in den SRL-Markt.

15.04.2015 | Quelle: LichtBlick SE; Bild. Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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