IHS-Solaranalysten auf der SNEC: Weltweite Photovoltaik-Nachfrage wächst 2015 voraussichtlich um bis zu 30 %; Bedarf an Energiespeichern steigt
IHS geht davon aus, dass die weltweite Photovoltaik-Nachfrage 2015 um bis zu 30 % auf 57 Gigawatt wachsen wird. Das entspräche dem zehnfachen Volumen des Photovoltaik-Marktes von vor sieben Jahren.
China ist Spitzenreiter im globalen PV-Markt
„Das dritte Jahr in Folge wird China 2015 der größte Endkundenmarkt und der Haupttreiber der globalen Nachfrage sein“, sagte Ash Sharma, Forschungsdirektor bei IHS. Weitere Wachstumsmärkte seien Japan, die USA, Großbritannien und Indien.
„China stellt aber auch das größte Risiko dafür dar, dass das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kippt“, so Sharma.
„Wenn das Land im laufenden Jahr mehr als 17 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert – was wahrscheinlich ist – , werden die Bedingungen für Solar-Unternehmen wesentlich gesünder, und die Gewinnspannen werden auch wieder besser.“
Photovoltaik-Wechselrichtermarkt wächst wieder
IHS rechnet auch damit, dass der Photovoltaik-Wechselrichtermarkt wieder wächst. Nach Einschätzung des Analysten Cormac Gilligan wird der Wechselrichter-Umsatz von 6,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 auf 7,5 Milliarden USD im Jahr 2018 wachsen.
Der weltweite Absatz steige bis dahin aufgrund der starken Nachfrage in China, Japan und neuen Märkten auf knapp 70 Gigawatt (AC). Dennoch werde der Preisdruck anhalten: Die Analysten gehen davon aus, dass die weltweiten Preise für Wechselrichter um jährlich 9 Prozent einbrechen und von 0,17 USD/Watt im Jahr 2013 auf 0,11 USD/Watt im Jahr 2018 fallen werden.
Der meiste Umsatz werde voraussichtlich mit dreiphasigen Wechselrichtern unter 36 kW erzielt. Sie sollen 2018 etwa 34 Prozent des Marktes ausmachen.
„Wechselrichter mit niedriger Leistung kommen immer häufiger in gewerblichen Anlagen und Photovoltaik-Kraftwerken zum Einsatz, insbesondere in China, den Vereinigten Staaten und anderen Schlüsselmärkten“, so Gilligan.
Bedarf an Energiespeichern steigt
Die Zahl der zusammen mit Photovoltaik neu installierten Speichersysteme steigt rasch. In einem sehr optimistischen Szenario, mit moderaten Förderprogrammen und rasch sinkenden Batteriepreisen könnten 2018 laut IHS neue Speichersysteme mit einer Gesamtkapazität von 3,6 GW installiert werden. Das wären 15 Mal mehr als die 2014 installierten 213 Megawatt.
Derzeit ist die größte Hürde für den breiten Speicherausbau noch der hohe Batteriepreis; Die Analysten rechnen in Zukunft jedoch mit erheblichen Kostensenkungen: Lithium-Ionen-Batterien sollen in den kommenden drei Jahren um 40 % billiger werden.
Preiseinbruch in der kristallinen Photovoltaik verlangsamt sich 2015
Die globale Modul-Produktionsleistung wächst 2015 voraussichtlich auf 76,6 Gigawatt, und die Produktionsanlagen werden aufgrund der starken Nachfrage stärker ausgelastet, bei den kristallinen Modulen wohl zu 72 %.
Die Preise für kristalline Module sollen 2015 nur um 5 % zurückgehen. 2013 brachen sie um 13 % ein, 2014 um 11 %.
27.04.2015 | Quelle: IHS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH