Größter Wärmespeicher wird bald fertig
Der Speicher steht in Verbindung mit dem bereits vollständig errichteten weltgrößten solarthermischen Kollektorfeld von 70000 Quadratmetern. Bereits fünfmal ist in Dänemark dieser Speichertyp gebaut worden, der im Grunde nichts geringeres ist als ein mit hitzebeständiger Teichfolie ausgekleideter Baggersee. Abgedeckt wird der Speicher gerade mit einer schwimmenden Isolierschicht: Zunächst kommt eine Folie, dann ein Schutzvlies, bevor als Dämmschicht ein halber Meter Blähton-Granulat aufgetragen wird. Tagelang haben LkW in den vergangenen zwei Wochen dieses Material herangefahren, das dann aus dicken Schläuchen von Arbeitern auf der begehbaren Folie verteilt worden ist. Eine weitere Folie sorgt dafür, dass die Isolierung trocken bleibt. Zum Erdreich hin ist der 18 Meter tiefe Speicher nicht gedämmt. Mit Rücksicht auf die Wärmebilanz hat das Erdbecken in Vojens erstmals keinen quadratischen Grundriss, sondern eine sechseckige Form. Ein runder Speicher hätte zwar eine noch besseres Oberflächen-Volumen-Verhältnis, erläutert Per Alex Sørensen vom Ingenieurbüro PlanEnergi. Allerdings wäre eine solche Form viel aufwändiger zu realisieren. Die Wärme wird über eine einzige Schichtspeicher-Lanze in das Becken eingebracht. Da dies über die gesamte Saison verhältnismäßig langsam geschehe, gebe es kaum Turbulenzen, berichtet Knud Erik Nielsen vom dänischen Kollektorhersteller Arcon. Vom Kollektorfeld, durch das aus Frostschutzgründen ein Wasser-Glycol-Gemisch zirkuliert, ist das sonstige Fernwärmesystem einschließlich des Speichers über große Wärmetauscher hydraulisch getrennt. Neben den Kollektoren, die bis zu 13 MW leisten, verfügt das Fernwärmesystem von Vojens über drei Gas-BHKW, zwei Gaskessel, eine Absorptionswärmepumpe und auch einen 10-MW-Elektrokessel, der bei negativen Strompreisen aktiv wird. Text und Foto: Guido Bröer