Schachtkraftwerk von Naturschützern beklagt

Solarthemen 447.Mit dem Hinweis auf die besondere Lage der Loisach im FFH-Gebiet und unter Berufung auf die Alpenkonvention haben der Bund Naturschutz und der Landesfischereiver­band Bayern jetzt schriftlich ihre Klage ge­gen das geplante neuartige Schachtwasserkaftwerk in Großweil begründet.

Bei der im Dezember genehmigten Wasserkraftanlage handelt es sich um den neuartigen Typ eines so genannten Schachtkraftwerks. Er wurde am Lehrstuhl von Professor Peter Rutschmann an der Technischen Universität München (TUM) eigens entwickelt, um zu vermeiden, das Fische in der Turbine oder am Rechen verletzt werden. Beim Schachtwasserkraftwerk befinden sich Turbine und Generator in einem Schacht im Flussbett unter der Wasseroberfläche. Der Schacht ist durch einen horizontalen Rechen abgedeckt, über den Fische laut Forschungsarbeiten der TUM gefahrlos hinwegschwimmen können. Ein erster Forschungsprototyp arbeitet bereits an der Versuchsanstalt für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TUM in Obernach. In Großweil sollte im Herbst 2015 mit dem Bau der ersten kommerziellen Demonstrationsanlage begonnen werden. Der Zeitplan werde sich durch die Klage aber verzögern, fürchtet Großweils Bürgermeister Manfred Sporer. „Unsere Gemeinde mit 1500 Einwohnern würde mit dem Kraftwerk den Strom für sämtliche Haushalte gewinnen können“, sagt Sporer. Für Bau und Betrieb wurde eine GmbH gegründet, an der die Gemeinde Großweil zu 25 Prozent, die Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen zu 55 Prozent und das private Wasserkraftwerk Farchant zu 20 Prozent beteilig sind. Sporer betont, dass im Zuge des Kraftwerksbaus die Durchlässigkeit des an dieser Stelle bestehenden Querbauwerks für Fische wesentlich verbessert werden solle. Text: Guido Bröer Grafik: TU München

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