Solar-Fabrik: Ein Pionier steht auf der Kippe
Das teilte das börsennotierte Unternehmen am Montag dieser Woche mit. Bereits am 2. Februar hatte die Firma eine Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, womit die Löhne bis Ende April gesichert waren. Damals legte die Solar-Fabrik Wert auf die Feststellung, die AG sei weder überschuldet noch zahlungsunfähig und komme allen Forderungen nach. Doch sie ließ zugleich durchblicken, dass eine Zahlungsunfähigkeit im zweiten Quartal drohe. Mit Fälligkeit der Mai-Löhne ist dieser Fall nun offenbar gegeben, nachdem das Insolvenzgeld ausgelaufen ist und das Unternehmen selbst für seine Personalkosten aufkommen muss. Als Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Freiburger Rechtsanwalt Thomas Kaiser, der bereits im vorherigen Verfahren in Eigenverwaltung als Sachwalter fungierte. Unterdessen sucht die Solar-Fabrik weiter nach einem Investor. Immerhin gibt es einige Interessenten. Zuletzt war von sieben potenziellen Investoren die Rede. Bei diesen handelt es sich zum Teil um deutsche, zum Teil um internationale Unternehmen, die allesamt aus der Solarbranche stammen. Quereinsteiger sind also nicht darunter. Wie ernst es den betreffenden Firmen aber jeweils ist, ist derzeit offen. „Wir rechnen mit dem Schlimmsten“, hieß es in der Woche vor dem Insolvenzantrag bereits seitens der IG Metall. Für den Fall, dass kein Investor einsteigt, dürften die Chancen auf Fortführung des Unternehmens gering sein. 220 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. In Spitzenzeiten hatte die Firma rund 350 Mitarbeiter. Text: Guido Bröer