Neue Studie: Bayerns Städte sind Spitzenreiter beim Stromverbrauch; Stromsparer-Städte vor allem im Osten Deutschlands

Die Deutschen haben im Jahr 2014 im Schnitt pro Kopf mit 1.654 Kilowatt Strom erstmals mehr als 200 kWh gegenüber dem Vorjahr eingespart. Das ergab eine neue Studie des Versicherungs- und Energieportals preisvergleich.de.

Von den 120 untersuchten Städten zählen 16 mit einem überdurchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von mehr als 1.813 kWh zu den „Stromverschwendern“. Viele dieser Städte liegen in Bayern. Dagegen sind 19 Städte „Stromsparer“, die meisten davon im Osten.

Spitzenreiter beim Stromkonsum pro Kopf sind Passau (2.004 kWh), Bamberg (1.974 kWh), Hof (1.961 kWh), Straubing (1938kWh), Bayreuth (1.911kWh) und Trier (1.910 kWh). Selbst in einer Kleinstadt wie Heide wurde ein Verbrauch von 1.865 kWh registriert. Insgesamt bezieht die Gruppe der „Stromverschwender“-Städte 14 Prozent mehr Strom als der Schnitt aller Städte im Test.

Stromsparer vor allem im Osten
Die niedrigste Energienutzung pro Kopf und Jahr verzeichnet das thüringische Jena mit 1.314 kWh. Überdurchschnittlich sparsam sind jedoch auch die Bewohner von Ingolstadt mit 1.314 kWh. Es folgen Erfurt (1.368 kWh), Freiburg im Breisgau (1.398 kWh), Stuttgart (1.401 kWh) und Heidelberg (1.408 kWh), Rostock (1.411 kWh) und Dresden (1.410 kWh). Insgesamt liegen die „Stromsparer“-Städte zwischen 10 und 21 Prozent unter dem bundesdurchschnittlichen Stromverbrauch. Von den 19 „Stromsparer“-Städten liegen zwölf in den neuen Bundesländern.
Im Mittelfeld befinden sich Metropolen wie Berlin (1.523 kWh) und Hamburg (1.534 kWh), die nur knapp an der Bewertung „Stromsparer“ vorbei kamen. Das Mittelfeldranking wird begrenzt von Wiesbaden mit 1.510 kWh und Kaiserslautern mit 1.806 kWh.

Stromverbrauch hängt nicht mit Einkommen zusammen
Bei einem angenommenen Strompreis von 20 Cent pro Kilowattstunde zahlen die Stromverschwender in Passau pro Jahr etwa 70 Euro mehr als der Bundesdurchschnitt – und allein durch den erhöhten Verbrauch sogar 140 Euro mehr als in der Stromsparer-Hochburg Jena.

Eine pauschale Aussagewie „Mehr Einkommen gleich mehr Stromverbrauch“ lasse sich jedoch nicht treffen, betont preisvergleich.de. In Passau zum Beispiel, der Stadt mit dem höchsten Stromverbrauch im Test, liege das durchschnittliche Pro-Kopf-Bruttojahresgehalt sogar leicht unter dem Bundesdurchschnitt.
In Erlangen dagegen ist der Stromverbrauch nur unwesentlich niedriger, jedoch liege das Einkommen 35 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Ein ähnliches Bild lasse sich auch bei den „Strom-Sparern“ zeichnen.

16.05.2015 | Quelle: preisvergleich.de | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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