Prognose erhöht: Mercom rechnet 2015 in Indien mit einem Solar-Zubau von über 2 Gigawatt

Die Mercom Capital Group, LLC (Austin, Texas, USA) hat am 20.05.2015 einen neuen Quartalsbericht über den indischen Solar-Markt veröffentlicht. Aufgrund positiver Entwicklungen im Bundesstaat Tamil Nadu hat das Unternehmen die Zubau-Prognose für 2015 auf über 2.000 Megawatt erhöht.

Die Modi-Regierung hat im ersten Amtsjahr zahlreiche Solar-Programme, -Ziele und –Förderungen angekündigt, aber noch keine Auktion durchgeführt. Nach Aussagen des Ministeriums für neue und erneuerbare Energie (MNRE) soll bald eine weitere Ausschreibung in Abschnitt zwei (Gruppe 2) stattfinden
„Alle diese Ankündigungen haben die Marktstimmung verbessert, die indische Solarindustrie wartet auf ein straffes Auktionsverfahren in regelmäßigen Abständen, um Investitionen und Produktionskapazitäten besser zu planen“, sagt Raj Prabhu, Mitbegründer und Geschäftsführer der Mercom Capital Group.

TANGEDCO hat PPAs in der Größenordnung von 400 MW–1 GW unterzeichnet
Die Tamil Nadu Generation and Distribution Corporation (TANGEDCO) hat Strombezugsvereinbarungen (PPAs) in der Größenordnung von 400–1.000 MW abgeschlossen. Die Kraftwerke sollen zwischen September 2015 und März 2016 in Betrieb gehen.
Der indische Solarenergie-Verband SECI, ursprünglich gegründet, um das Förderprogramm JNNSM umzusetzen, entwickelt sich immer mehr zu einem staatlichen Stromversorger. Er kündigte ein Programm an, in dessen Rahmen er EPC-Verträge (Planung, Beschaffung und Bau) für Photovoltaik-Projekte zwischen 250 MW und 500 MW (Gesamtleistung: 2.000 MW) versteigern will.
Inzwischen wurden im Rahmen des JNNSM-Programms schon mehr Photovoltaik-Anlagen installiert als unter dem Solar-Förderprogramm von Gujarat.
Die Reserve Bank of India (RBI) bietet nun auch Kredite für erneuerbare Energien an, jedoch mit einer Obergrenze von rund 2,5 Millionen US-Dollar für Kraftwerke und rund 16.393 USD pro Privatkunde. Das werde sich kurzfristig kaum auswirken, betont Mercom, da der indische Solarmarkt aktuell hauptsächlich aus Großprojekten bestehe.
„Wir loben die Regierung für diese Entscheidung; Sie ist ein Schritt in die richtige Richtung“, so Prabhu. „Allerdings sollte die Regierung die Obergrenze erhöhen, damit mehr Großprojekte umgesetzt werden können und der Solar-Ausbau im Land rascher vorangeht.“

Förderung für PV-Dachanlagen könnte um 15 % sinken
Das MNRE hat außerdem eine Kürzung der Förderung für Photovoltaik-Dachanlagen von 30 auf 15 % vorgeschlagen und begründet dies mit den sinkenden Kosten für die Komponenten. Dafür sollen die Bundesstaaten eigene Förderprogramme für dieses Segment auflegen. Ziel der Regierung ist die Installation von netzgekoppelten Dachanlagen mit 40 GW in den nächsten fünf Jahren.

21.05.2015 | Quelle: Mercom Capital Group | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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