Solarthemen 448. Andreas Wagner, Urgestein der Solarthermie-Branche und Mitgründer von Wagner und Co. bietet mit seiner neuen Firma Awasol unter der Marke Selecal Photovoltaik-Solarwärmepakete an, mit denen er vor allem Thermosiphon-Anlagen Konkurrenz machen möchte.
Manche mögen es wie einen Tabubruch empfunden haben: Andreas Wagner nutzte das 25. Jubiläum des Solarthermie-Symposiums, um seinen Branchenkollegen seine Warmwasseranlagen in drei Standardgrößen vorzustellen, bei denen 2, 3 oder 4 PV-Module ausschließlich für de Beheizung eines Trinkwasserspeichers eingesetzt werden. Der Heizstab arbeitet direkt mit dem Gleichstrom der Module, die nicht netzgekoppelt werden. Allerdings kann der Speicher optional über einen Wärmetauscher mit einem Zentral-Heizungssystem verbunden werden. Wagner peilt zwar vor allem die Märkte in Südeuropa an. Mit dem Preis von 2300 Euro inkl. Mehrwertsteuer für das mittelgroße System mit 4 Modulen á 250 Watt und 150-Liter-Speicher könnte das System allerdings auch in Deutschland zur ernsthaften Konkurrenz für klassische Trinkwarmwasseranlagen werden. Zumal der Installationsaufwand in der Regel deutlich geringer ausfallen dürfte. Schon deshalb, weil vom Dach bis zum Speicher nur ein Stromkabel und keine doppelte isolierte Wasserleitung gelegt werden muss. Bei einem Warmwasserbedarf von 140 Litern pro Tag testiert das Testzentrum Saarbrücken dem 1000-Watt-System mit 4 PV-Modulen und einem 150-Liter-Speicher einen jährlichen Deckungsanteil von 46 Prozent. Mit einem zusätzlichen 250-Watt-Modul lässt er sich auf 53 Prozent erweitern. Auf die Förderung von 500 Euro, die anderen Warmwasser-Solarsystemen vom BAFA zusteht, müssen Selecal-Käufer allerdings bislang verzichten. Für Photovoltaik-Module gibt es kein Solar-Keymark, was Fördervoraussetzung wäre.