PV Grid Parity Monitor: Sinkende Photovoltaik-Anlagenpreise sind Haupttreiber der Netzparität

Creara (Madrid, Spanien) hat die zweite Ausgabe des “PV Grid Parity Monitor“ (GPM) veröffentlicht, der sich dem Segment der gewerblichen Photovoltaik-Anlagen (30 kW) widmet. Er vergleicht Solarstrom-Gestehungskosten mit Netzstrompreisen für gewerbliche Kunden und bewertet Regelungen zum Eigenverbrauch in den Ländern Brasilien, Chile, Frankreich, Deutschland, Italien, Mexiko und Spanien.

Die Analyse ergab, dass sinkende Anlagenpreise die Haupttreiber der Photovoltaik-Netzparität sind. Sie bestimmen die Stromgestehungskosten (LCOE) maßgeblich.
Die Netzstrompreise für gewerbliche Kunden können komplex sein. Sie kombinieren Energie- und Kapazitätskosten. Der GPM vergleicht nur die Kosten im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch mit den LCOE. Der Leser sollte jedoch beachten, dass wenn Eigenverbrauch das Konsumverhalten des Anlagenbetreibers ändert, auch andere Kosten (z.B. Kapazitätskosten) vermieden werden.

Solarstrom-Eigenverbrauch braucht staatliche Unterstützung
Die Studie zeigt, dass die durchschnittlichen Netzstrompreise für Gewerbekunden nur in Deutschland, Frankreich und Chile steigen. In Ländern mit niedrigen LCOE und relativ hohen Strompreisen hat die Photovoltaik im gewerblichen Segment bereits Netzparität erreicht.
Diese sei jedoch kein Garant für die Schaffung eines neuen Marktes, betont Creara. Solarstrom-Eigenverbrauch funktioniere nur, wenn Netzparität mit einer staatlichen Förderung einhergehe. Eine Karte veranschaulicht die Position jedes Landes in Bezug auf diese beiden Variablen. Diese Folgerungen lassen sich daraus ziehen:

  • In Brasilien verhindern hohe Installationskosten und ein hoher Leitzins immer noch die Photovoltaik-Netzparität, aber das attraktive Net-Metering-System ist ein gutes Beispiel für ein wirksames Marktanreizprogramm.
  • Chile ist immer noch weit von der Netzparität entfernt, weil die Installationspreise hoch sind, der Leitzins ebenfalls, und Netzstrom günstig ist.
  • In Frankreich gleicht die hohe Sonneneinstrahlung (im Süden) die niedrigen Gewerbestrompreise und die hohen Installationskosten an Gebäuden nicht aus.
  • In Deutschland und Italien sind PV-Installationskosten und Leitzinsen niedrig, Netzstrom dagegen teuer, was zu kompletter Netzparität führt.
  • In Mexiko haben einige gewerbliche Stromkunden („Tarifa 2”) Netzparität erreicht. Für andere sind die niedrigen Netzstrompreise immer noch ein Hindernis.
  • In Spanien ist dank hoher Sonneneinstrahlung und günstiger Anlagenpreise die Netzparität erreicht, aber aufgrund mangelnder Förderung wurde noch kein Markt geschaffen. Der jüngste Eigenverbrauchs-Gesetzentwurf, der eine entsprechende Umlage vorsieht, wurde in der LCOE-Studie noch nicht berücksichtigt, ebensowenig die Stromerzeugungs-Steuer.

Creara veranstaltet  am 12. Juni um 10:30 Uhr Ortszeit und am 20. Juni um 17 Uhr Ortszeit Webinare zur Studie.
Zur Registrierung:

Download der kompletten Studie: http://www.leonardo-energy.org/photovoltaic-grid-parity-monitor

27.05.2015 | Quelle: Creara | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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