Fraunhofer-Forschungszentrum für Solarenergie in Santiago de Chile offiziell eröffnet

Die Fraunhofer-Gesellschaft (München) investiert in ein Solar-Forschungszentrum in Südamerika. Ziel des von der Fraunhofer Chile Research Foundation neu gegründeten Fraunhofer Center for Solar Energy Technologies in Santiago de Chile ist es, das Potenzial des sonnenreichen Landes stärker zu nutzen und die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen zu reduzieren.

Hierfür sollen vor allem Solarthermie-und Photovoltaik-Technologien und Anwendungen mit Partnern aus Forschung und Industrie weiterentwickelt und vor Ort implementiert werden.

Gemeinsame Forschung zur Erzeugung von Solarstrom und Solarwärme
Wissenschaftler des Fraunhofer Chile Research Center for Solar Energy Technologies (FCR-CSET), des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und der Pontificia Universidad Católica de Chile werden gemeinsam an der Erzeugung von Solarstrom und Solarwärme forschen. Jetzt wurde das Forschungszentrum für Solarenergie in Anwesenheit der chilenischen Vizeministerin für Energie Jimena Jara offiziell eingeweiht.
Auf dem Campus der Pontificia Universidad Católica de Chile (PUC) fiel der Startschuss für das Fraunhofer Chile Research Center for Solar Energy Technologies (FCR-CSET). Die chilenische Vizeministerin für Energie Jimena Jara, der deutsche Botschafter in Chile Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein, Sol Serrano, Vizerektorin an der Pontificia Universidad Católica de Chile, und der Leiter der chilenischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft CORFO Eduardo Bitran eröffneten gemeinsam das neu gegründete Forschungs-zentrum.

Chile auf dem Weg zu einer solaren Wirtschaft
„Wir freuen uns, die Aktivitäten des FCR-CSET zu unterstützen und wir werden seine Ergebnisse mit großem Interesse verfolgen. Wir hoffen, dass dieses Forschungszentrum nicht nur die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Chile vorantreibt, sondern auch einen Industriezweig entstehen lässt, der unser Land hin zu einer solaren Wirtschaft führen kann“, so die chilenische Vizeministerin für Energie Jimena Jara in ihrem Grußwort.
„Chile bietet klimatisch ideale aber zugleich herausfordernde Bedingungen für die Solarforschung“, sagte Prof. Dr. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer ISE in Freiburg, anlässlich der Eröffnung.
„Unsere Absicht ist es, dieses Potenzial mit dem Know-how und dem Netzwerk aller Partner – besonders auch der Fraunhofer-Institute – zu kombinieren, um Photovoltaik und Solarthermie sowie weitere für die Transformation des Energiesystems erforderliche Technologien voranzutreiben und in Chile zum Einsatz zu bringen.«
Ziel des Fraunhofer Chile Research Center for Solar Energy Technologies (FCR-CSET) ist es, durch den Einsatz der umfangreichen Erfahrung des Fraunhofer ISE die Entwicklung einer nachhaltigen Solarwirtschaft in Chile zu unterstützen. Schwerpunktthemen am FCR-CSET werden die Gewinnung von Strom und Prozesswärme und deren Speicherung sowie die Aufbereitung von Wasser mit Hilfe von Solarenergie sein.

Erfassung der Strahlungsdaten im Land mit der höchsten direkten Sonneneinstrahlung
Erste Projekte sind die Erfassung von zuverlässigen Strahlungsdaten für künftige Solarkraftwerke und das Monitoring einer solaren Prozesswärmeanlage in einem Weingut.
„Chile ist aus mehreren Gründen ein interessanter Standort für Solarenergie“, so Dr. Andreas Häberle, Leiter des Fraunhofer Chile Research Center for Solar Energy Technologies (FCR-CSET).
„Es ist weltweit das Land mit der höchsten direkten Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig stellt das dortige Klima hohe Ansprüche an die Beständigkeit von Materialien und Komponenten.“
In beiden Punkten verfügt das Fraunhofer ISE über umfangreiches Know-how. Die Wissenschaftler arbeiten seit vielen Jahren an solarthermischen und konzentrierenden Anwendungen. Außerdem testen sie Materialien und Komponenten unter extremen Witterungsbedingungen, um daraus z. B. Verfahren für die Langzeitstabilität abzuleiten.
„Wir können auf unsere Erfahrung in der internationalen Forschungs- und Entwicklungsarbeit aufbauen und so Synergien in der bilateralen Zusammenarbeit heben“, sagt Dr. Werner Platzer, Bereichsleiter Solarthermie und Optik am Fraunhofer ISE.
„Unsere Aufgabe ist es, Lösungen, die sich unter ähnlichen Rahmenbedingungen bewährt haben, bestmöglich auf den Standort Chile zuzuschneiden und dabei von Beginn an Wissenschaft und Wirtschaft vor Ort einzubinden.“
Mit dem Fraunhofer Chile Research Center for Solar Energy Technologies (FCR-CSET) baut die Fraunhofer-Gesellschaft ihr Engagement in Chile weiter aus. Im Januar 2011 hatte das Fraunhofer Chile Research Center for Systems Biotechnology (FCR-CSB) seine Forschungsarbeit aufgenommen. Beide Zentren wurden unter dem Dach der Fraunhofer Chile Research Foundation gegründet und von der chilenischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft CORFO unterstützt. Einer der wichtigsten akademischen Kooperationspartner und Gründungsmitglied des FCR-CSET ist die Pontificia Universidad Católica de Chile (PUC) mit ihren Fakultäten für Ingenieurswissenschaften, Chemie und Geographie. Wissenschaftler und Ingenieure der renommierten Universität werden im FCR-CSET arbeiten, die Labor- und Büroräume sind auf dem Campus der Hochschule angesiedelt.

01.06.2015 | Quelle: Fraunhofer Gesellschaft | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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