Adsorptions-Kühlschrank nutzt Solarthermie
Den Grundstein für die Unternehmensidee legte die Wirtschaftsingenieurin Julia Römer in ihrer Masterarbeit an der TU Berlin. Inzwischen arbeitet sie in einem Team von acht jungen Leuten an dem Projekt. Jüngst konnte das Start up Büroräume in der „Grünen Garage“ auf dem Euref-Campus in Berlin beziehen. Unterstützung erhält das Coolar-Team dabei aus dem Programm Climate-KIC (Knowledge & Innovation Community) der Europäischen Union. Das Prinzip der Adsorptionskälte ist nicht neu. Zumeist werden Zeolithe genutzt. Im Falle von Coolar sind es Silicagel-Kügelchen, an deren großer Oberfläche Wasserdampf zu Wasser kondensiert und anschließend im Unterdruck verdampft. Das Silicagel wird durch Wärmezufuhr – beispielsweise aus einer Solarthermie – anlage wieder regeneriert. Im Wechsel von Kondensation und Verdampfung nutzt Coolar die Energie des Phasenwechsels zum Kühlen. Aus Wärme wird so Kälte gemacht. Gespeichert werde die Energie nicht in Form von Eis, wie bei anderen Solarkühlschränken, die meist mit Photovoltaik betrieben würden, erklärt Julia Römer, sondern es werde ein kompakter Warmwasserspeicher genutzt, dessen Wärme erst bei Bedarf in Kälte umgewandelt werde. Die wichtigste Leistung des Coolar-Teams sieht Römer in der Miniaturisierung des technischen Prinzips. Der erste Prototyp im Format einer Minibar laufe bereits, berichtet sie: „Im nächsten Schritt wollen wir die ersten großen Kühlschränke bauen.“ Geldgeber sind dafür dringend erwünscht. Neben einem Einsatz in netzfernen Gebieten der dritten Welt soll der Adsoptionskühlschrank sich perspektivisch auch für den europäischen Mittelstandshaushalt eignen. In Verbindung mit einer gängigen thermischen Solaranlage würde er deren Wärmeüberschuss im Sommer nutzbar machen und zugleich Strom einsparen. Römer ist optimistisch, auf diese Weise auch wirtschaftlich mit einem herkömmlichen A+++-Kühlschrank konkurrieren zu können.