BAFA veröffentlicht Liste systemeffizienter (Solar-)Wärmepumpen-Konzepte

Solarthemen 449.Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat jetzt die Förderkriterien für so genannte „Wärmepumpen mit verbesserter Systemeffizienz“ veröffentlicht.

Damit gelten für spezielle Systeme besondere Bedingungen, um in den Genuss der gegenüber der Basisförderung 50 Prozent höheren Innovationsförderung zu kommen. Elektrisch angetriebene Wärmepumpensysteme, die davon profitieren wollen, müssen normalerweise eine System-Jahresarbeitszahl (SJAZ) von 4,5 per Simulation nachweisen. Für bestimmte Anlagenkonzepte, die laut Richtlinie „mit zusätz­lichem Investitionsaufwand eine verbesserte Systemeffizienz erreichen und damit einen Beitrag zur Reduzierung des Strombedarfs und der Netzlast insbesondere während der kalten Witterung leisten“, hat das BAFA jetzt aber die Messlatte der SJAZ abgesenkt. Beispielsweise müssen Wärmepumpen, die mit einem Eisspeicher von mindestens 950 Liter je kW thermischer Leistung verbunden sind, nur eine SJAZ von 4,1 nachweisen. Ganz entfällt die Jahresarbeitszahl, wenn mindestens 5 dezentrale Wärmepumpen auf ein so genanntes „kaltes“ Wärmenetz von ganzjährig mindestens 10 Grad Ausgangstemperatur zugreifen. Bei solar unterstützten Luft/Wasser-Wärmepumpen, deren Kollektorleistung mindestens 1/3 der Heizlast des Gebäudes beträgt, reicht eine SJAZ von 3,9 für die Innovationsförderung. Bei Erdsonden- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpen, die zusätzlich Luft oder Sonnenstrahlung nutzen, wurde jetzt eine SJAZ von 4,3 für den 50-prozentigen Zuschlag festgelegt. Auf den ersten Blick erscheint es widersinnig, dass das BAFA die Messlatte Jahresarbeitszahl ausgerechnet für solche Systeme absenkt, deren Zusatzaufwand einer besonders hohen Systemeffizienz dienen soll. Immerhin attestiert das wissenschaftliche Monitoring der Agendagruppe Lahr den beiden „Solaren Wärmepumpen“ in ihrem Feldtest von 20 Systemen die Spitzenreiterpositionen mit Arbeitszahlen von 5,8 (Solvis) und 5,6 (Consolar). Der Solvis-Geschäftsführer und stellvertretende Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Helmut Jäger, begrüßt allerdings, dass solare Wärmepumpensysteme mit dem Bonus nun auch dort angereizt würden, wo keine optimalen Voraussetzungen herrschten. „Dass man mit solaren Wärmepumpensystemen mehr erreichen kann, haben wir nachgewiesen. Auf Dauer kann man die Messlatte deshalb auch wieder etwas höher legen. Im Moment ist die Entscheidung des BAFA aber genau richtig, die Jahresarbeitszahl nicht zu hoch anzusetzen.“

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