Frankfurt 2015: 100 Prozent erneuerbare Energie, 95 Prozent aus der Region

Solarthemen 449. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme hat für die Stadt Frankfurt am Main simuliert, wie im Jahr 2050 eine kostenoptimierte, sichere Versorgung der Metropole auf Basis erneuerbarer Energie aussehen könnte.

Die Studie ist Teil des Masterplans für eine 100-prozentige Umstellung des Frankfurter Ernergiesystems auf erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050. Die Fraunhofer-Forscher um Projektleiter Gerhard Stryi-Hipp benutzten dafür ihr Simulationsmodell „KomMod“. Es ist in der Lage für jede Stunde des Jahres auf Basis unter anderem von Wetterdaten und typischen Lastprofilen einen versorgungssicheren Energiemix zu ermitteln, der zugleich kostenoptimiert ist. So zeigen die Berechnungsergebnisse klar, dass sich das Ziel einer vollständigen und sicheren Versorgung der Stadt Frankfurt mit erneuerbaren Energien erreichen lässt, wenn neben der Energieerzeugung in der Stadt selbst auch ein Teil der Potenziale aus der Rhein-Main-Region und dem Bundesland Hessen genutzt wird. Allerdings empfehlen die Wissenschaftler aus Kostengründen einen zehnprozentigen Strom­im­port aus erneuerbaren Quellen zuzulassen und somit eine nur 95-prozentige Selbstversorgung, gemessen am Gesamtenergiebedarf, anzustreben. Für die Metropole Frankfurt entstehe ansonsten ein hoher Bedarf an teuren Stromspeichern, der die Kosten in die Höhe treiben würde. Direkt im Stadtgebiet Frankfurts würden nach dem empfohlenen Szenario 9759 Gigawattstunden Strom und Wärme pro Jahr regenerativ erzeugt. 22 Prozent davon tragen Windräder, 20 Prozent PV-Anlagen bei. 17 Prozent stammen aus Biomasse und 12 Prozent aus Solarthermie. Auch der städtische Abfall spielt mit 23 Prozent im ISE-Szenario eine große Rolle.

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