Grundstein für Ungarns größte Photovoltaik-Anlage gelegt: 15 Megawatt auf Gelände eines Kohlekraftwerks

Auf dem Gelände des ungarischen Kohlekraftwerks Mátrai Erőmű (MERT) ist der Grundstein für eine Photovoltaik-Anlage gelegt worden, berichtet der Wirtschaftsinformationsdienst nov-ost.info.

Wie Marie-Theres Thiell, MERT-Aufsichtsratschefin und Geschäftsführerin des Mehrheitseigentümers RWE Hungária, der Presse mitteilte, markiert das Photovoltaik-Projekt eine bislang einmalige Verbindung der konventionellen und der erneuerbaren Energieerzeugung in Ungarn. Das Objekt soll früheren Angaben zufolge die größte Photovoltaik-Anlage des Landes werden.

Insgesamt 72.480 polykristalline Photovoltaik-Module
Das Photovoltaik-Kraftwerk soll eine Leistung von 15 Megawatt (MW) haben und etwa 6,5 Mrd. HUF (20,85 Mio. EUR) kosten. Dafür sollen auf einer 30 ha großen ehemaligen Trübedeponie insgesamt 72.480 polykristalline Module installiert werden, die im Durchschnitt etwa 1.000 Haushalte mit Solarstrom versorgen können.
Das Vorhaben wird zu 50 % mit Eigenmitteln finanziert, hinzu kommt eine Förderung mittels Steuervergünstigungen. Die Anlage wird von einem Konsortium aus der ungarischen Wire-Vill, der österreichischen IBC Solar und der rumänischen Energobit errichtet.
Die für den Anschluss ans nationale Stromnetz notwendigen Transformatoren werden von der CG Electric Systems Hungary geliefert, der früheren Ganz Villamossági Művek. Nach Angaben von Tibor Mikus, CEO von Wire-Vill, wird der sechswöchige Testbetrieb der Anlage voraussichtlich im August beginnen.
Mit der Photovoltaik-Anlage will MERT den Anteil erneuerbarer Energien an ihrer Stromerzeugung erhöhen. Das Kraftwerk wird mit Braunkohle befeuert, doch bereits jetzt wird zu 8 % auch Biomasse genutzt.
Das 950 MW-Kohlekraftwerk MERT in Visonta im Mátra-Gebirge gilt nach Ungarns einzigem AKW in Paks als zweitgrößter Stromerzeuger des Landes, das knapp 15 % des ungarischen Strombedarfs deckt und an der Stromerzeugung Ungarns mit über 20 % beteiligt ist.
MERT beschäftigt 2.100 Mitarbeiter und erzielte 2013 einen Gewinn von 10,5 Mrd. HUF (33,7 Mio. EUR) bei einem Umsatz von etwa 95,6 Mrd. HUF (306,7 Mio. EUR).
An MERT ist der deutsche Energiekonzern RWE zu 51 % beteiligt, weitere 22 % gehören der baden-württembergischen EnBW, während das staatliche ungarische Energieunternehmen MVM eine Sperrminorität von 26 % hält, ihre Anteile jedoch jüngsten Meldungen zufolge auf 49 % erhöhen wird.

15.06.2015 | Quelle: nov-ost.info | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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