Solar-Kühltransporter entwickelt

Solarthemen 450. Ein Oldenburger Forschungsteam sucht Unterstützung für ein Start-up-Unternehmen zu Solarisierung von Kühl-Lkw-Flotten.

Die Idee hat ihren Ursprung am Forschungszentrum „Next Energy“ des Energieversorgers EWE. Anfang Juni wurde sie vom Netzwerk Innovation & Gründung im Klimawandel (NIK) als beste Start-up-Idee im Unternehmenswettbewerb „KlimaInnovationen“ ausgezeichnet. 1000 Liter Diesel pro Jahr möchte das Team um Stefan Geißendörfer pro Kühl-Lkw einsparen, indem dessen 30 Quadratmeter großes Dach mit Dünnschicht-Solarmodulen belegt wird. Sei der Lastwagen viel in sonnigen Ländern Südeuropas unterwegs, solle die Einsparung noch deutlich höher liegen. Sie entspreche etwa 30 Prozent des Kühl-Energie-Bedarfs eines solchen Lastwagens. Herkömmlicherweise wird der Energiebedarf für die Kühlung je nach Lkw-Typ entweder mit Hilfe eines eigenen Dieselgenerators oder aus der Hauptantriebsmaschine gewonnen. Die Einbringung photovoltaischer Energie in diese dieselelektrischen Systeme sei nicht ganz trivial, deutet Geißendörfer an. Schon deshalb, weil der Kompressor einer typischen Kühlanlage – ebenso wie der eines gewöhnlichen Haushaltskühlschranks – nicht leistungsgeregelt sei, sondern im An-Aus-Modus takte. Geißendörfer geht davon aus, dass sich die solare Lkw-Kühlung nach etwa fünf bis sechs Jahren bezahlt machen würde. „In Südeuropa würde es sich sogar schon nach vier Jahren amortisieren“, sagt Geißendörfer. Er ist sicher: „Nach unserem Businessplan können wir damit sehr wirtschaftlich arbeiten. Der Markt wäre da, wenn das Produkt schon da wäre.“ Aktuell ist seinTeam allerdings noch auf der Suche nach Fördergeldern, um die Entwicklung vorantreiben zu können. Text: Guido Bröer  

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