REC-Statement zur Klimaabgabe: Solarstrom statt Tagebau

Laut Medienberichten steht die von Bundeswirtschaftsminister Gabriel vorgeschlagene Klimaabgabe für alte Kohlekraftwerke vor dem Aus. Stattdessen wird ein Vorschlag favorisiert, der eine schrittweise Stilllegung der alten Kohlekraftwerke unter Einbehaltung von Kapazitätsreserven vorsieht.

Luc Graré, Senior Vice President Sales and Marketing EMEA von REC, dem größten europäischen Hersteller von Photovoltaik-Modulen, setzt hingegen auf Solarstrom, der mittlerweile günstiger erzeugt werden kann als Strom aus fossilen Quellen.

Luc Graré: Kapazitätsreserven haben planwirtschaftlichen Charakter
„Es ist absolut richtig, dass die Bundesregierung alles versucht, doch noch ihre Klimaziele zu erreichen und dabei zu Recht den Energiesektor in die Verantwortung nimmt. Die ursprüngliche Initiative von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel für eine Klimaabgabe auf alte Kohlekraftwerke war deshalb ein sinnvoller Vorstoß. Es ist unverständlich, dass auf Druck der Kohlelobby jetzt stattdessen eine schrittweise Abschaltung der alten Kohlekraftwerke unter Einbehaltung dieser Kapazitätsreserven favorisiert wird. Dieser Ansatz hat planwirtschaftlichen Charakter und wenig mit einer Marktwirtschaft zu tun“, kritisiert Graré.
Dieser Alternativvorschlag sei nicht mehr als ein künstlicher Bestandsschutz einer veralteten, teilweise unrentablen und insbesondere einer der klimaschädlichsten Industrien auf Kosten der Gesellschaft, anstatt Innovationen und Deutschlands Führungsrolle bei sauberer Energie voranzutreiben. Die Unterhaltung dieser Kapazitätsreserven würde über höhere Abgaben auf den Strompreis in erster Linie vom Endverbraucher finanziert, warnt Graré.

Solarstrom billiger als CO2-Kosten für Strom aus fossilen Energiequellen
„Dagegen ist eine Klimaabgabe für fossile Energiequellen nicht nur mit Blick auf die Energiewende, sondern auch unter marktwirtschaftlicher Perspektive sinnvoll. Auf diese Weise würden die realen Klimakosten von CO2-Emissionen eingepreist und so endlich ein fairer und realistischer Kostenvergleich mit den Erneuerbaren geschaffen werden: Nach Berechnungen der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) belaufen sich alleine die CO2-Kosten für Strom aus fossilen Energiequellen auf bis zu 13 USD-Cents pro kWh. Dagegen kann sauberer Solarstrom schon heute in Deutschland bereits zu 11 USD-Cents pro kWh produziert werden“, sagt Graré.
„Eine solche Abgabe würde mehr Transparenz schaffen und einige heutige, schizophrene Markteffekte beseitigen. Unrentable, veraltete Kohlekraftwerke würden den Markt zu Recht verlassen und nicht künstlich am Leben gehalten werden. Die dafür vorgesehenen Gelder könnten stattdessen besser in Ausbildung und Beschäftigung in einer zukunftsträchtigen Industrie mit Potenzial investiert werden: Unabhängige Analysten prognostizieren, dass Solar bis 2050 mit einem Stromanteil von 40 Prozent zur wichtigsten Energiequelle weltweit wird.“

29.06.2015 | Quelle: REC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen