Photovoltaik-Testanlage soll bis 2016 Hinweise für Machbarkeit des größten Solar-Kraftwerks der Schweiz liefern

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) planen am Walensee die derzeit größte Photovoltaik-Anlage der Schweiz.

Deren Realisierung hängt maßgebend davon ab, ob sie wirtschaftlich und bewilligungsfähig sein wird. Um die zu erwartenden Solarstrom-Erträge zu simulieren, misst eine Testanlage seit Januar die Stromproduktion von 43 Photovoltaik-Modulen.
Die geplante Anlage mit einer Leistung von 15 Megawatt (MW) in einem stillgelegten Steinbruch wäre eine Pionierleistung: Eine Photovoltaik-Anlage dieser Größe, befestigt an Felsen, wurde in der Schweiz noch nie realisiert – wohl auch weltweit nicht.

Vielversprechende Voraussetzungen für optimierte Solarstrom-Produktion
Eine senkrechte Anordnung der Solarmodule und die südliche Ausrichtung des Steinbruchs versprechen vor allem im Frühjahr, Herbst und Winter überdurchschnittlich viel Solarstrom. Die Reflexionswirkung von See und Schnee auf die Solarstromproduktion erforschen die EKZ und die SAK erstmalig – gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil (ZHAW).

Photovoltaik-Testanlage misst bis mindestens Frühjahr 2016
Seit Januar misst eine temporäre Testanlage im Steinbruch mindestens bis Frühjahr 2016 die Stromerträge und Klimaverhältnisse vor Ort. Die Testanlage wurde zusammen mit der ZHAW gebaut und umfasst 43 PV-Module mit sieben unterschiedlichen Technologien, von der Monokristallin- bis zur Dünnfilmtechnologie.

Erfolgskriterium 1: Wirtschaftlichkeit
Die Testanlage soll in den nächsten Monaten klare Solarstrom-Ertragsdaten liefern. Die Entwicklung der Beiträge aus der kostendeckenden Einspeisevergütung des Bundes (KEV) und die zukünftigen Panel- und Konstruktionskosten sind dagegen noch ungewiss. Bisher sanken die KEV-Beiträge für Solarstrom ebenso kontinuierlich wie die Anlagekosten.

Erfolgskriterium 2: Bewilligungsfähigkeit
Ebenso entscheidend ist der Verlauf des Bewilligungsprozesses. Ab 2016 werden die EKZ und die SAK mit einer Machbarkeitsstudie die verfahrenstechnischen Grundlagen für die Eingabe in den Richtplan des Kantons St.Gallen erarbeiten.
Die Bewilligungsfähigkeit der Photovoltaik-Anlage wird aufgrund eines Gutachtens der Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) beurteilt. Die unabhängige außerparlamentarische Kommission des Bundes wird eine Interessensabwägung zwischen Landschaftsschutz und Stromproduktion aus erneuerbaren Energien vornehmen, welche beide im Bereich der nationalen Interessen liegen.
Denn der stillgelegte Steinbruch gehört zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). Danach können der Bund, der Kanton St. Gallen und die Gemeinde Amden über das Großprojekt befinden.
Mit einer Baubewilligung rechnen die EKZ und die SAK frühestens Mitte 2018.

30.06.2015 | Quelle: Elektrizitätswerke des Kantons Zürich | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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