Horváth & Partners: Elektrofahrzeuge erreichten in nur zwei Jahren eine Leistungssteigerung von 10 Prozent

Im Jahr 2012 mussten Elektrofahrzeuge im Schnitt 12 Kilowattstunden Energie aufwenden, um 1.000 Kilogramm Masse 100 Kilometer weit zu fahren. 2014 lag der Wert bereits bei 10,7 kWh, was einer Leistungssteigerung von 10 Prozent entspricht. Neueste Modelle kommen sogar schon auf unter 9 kWh.

Das geht aus dem „Horváth & Partners Fakten-Check Mobilität 3.0“ hervor, für den die Berater jährlich die Entwicklung wesentlicher Treibergrößen der Mobilität in Deutschland analysieren.

Effizienzkoeffizient für Elektrofahrzeuge
Um die Leistungssteigerung von Elektrofahrzeugen über die Zeit bewerten zu können, hat die Unternehmensberatung einen normierten Effizienzkoeffizienten entwickelt. Er misst, wie viel Energie ein Elektrofahrzeug aufwenden muss, um ein Eigengewicht von 1.000 Kilogramm 100 km weit zu fahren.
So konnte 2012 ein typisches Elektrofahrzeug mit 1.100 kg und einer Batterie mit 20 kWh etwa 150 km weit fahren. Unter Berücksichtigung des verbesserten Leistungskoeffizienten lag der Wert 2014 bereits bei 170 Kilometern. Wird ein normierter Effizienzkoeffizient von 9 kWh je 100 Kilometer bei 1.000 Kilogramm zugrunde gelegt, wie er bereits vom Tesla Model S oder dem VW E-Golf erreicht wird, könnte das beschriebene Elektrofahrzeug bereits über 200 Kilometer fahren, betonen die Berater.

Tatsächlicher Energieverbrauch hängt von vielen Faktoren ab
„Natürlich hängt der tatsächliche Energieverbrauch von einer Fülle von Faktoren wie Fahrstil, Topografie, Außentemperaturen usw. ab“, erklärt Studienleiter Dr. Oliver Greiner. Und auch die Herstellerangaben entsprächen nicht immer dem realen Fahrerlebnis. „Dennoch zeigen die Werte, wie dynamisch sich Elektrofahrzeuge in den letzten Jahren entwickelt haben.“
Für Heiko Fink, Co-Autor der Studie, hat dieser Trend zwei wesentliche Ursachen. „Zum einen werden die Leistungskennziffern der Batterien kontinuierlich besser. Zum anderen folgt das Design von Elektroautos immer weniger den etablierten Denkmustern konventioneller Fahrzeuge, sondern nutzt die besonderen Merkmale der Elektroantriebe.“

Immer weniger Sorgen um die Reichweite
Die kontinuierliche Leistungssteigerung von Elektrofahrzeugen könnte neben der verbesserten Batterietechnik dazu beitragen, dass potenzielle Käufer sich immer weniger Sorgen um die Reichweite machen müssten, betont Horváth & Partners. So könnte die aktuelle Dynamik in Richtung Elektromobilität weiter ausgebaut werden.
Rund 26.000 Pkw fuhren Ende 2014 in Deutschland elektrisch (rein batteriegetriebene Fahrzeuge und Plug-in-Hybride). Das sind fast 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Wenn sich die Wachstumsrate der letzten drei Jahre bis 2020 fortsetzt, könnte das Ziel der Bundesregierung, eine Million Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen, fast erreicht werden, schätzt Horváth & Partners.

19.07.2015 | Quelle: Horváth & Partners | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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