Vattenfall meldet Milliardenverlust und will auf erneuerbare Energien umstellen
Höhere Rückstellungen und niedrige Börsenstrompreise hätten sich ebenfalls negativ ausgewirkt. Die Stromproduktion aus Windkraft steige entsprechend der Strategie von Vattenfall, das Erzeugungsportfolio auf erneuerbare Energien umzustellen.
Der Ertrag nach Steuern lag im zweiten Quartal bei minus 28.812 Mio. SEK (rund -3 Milliarden Euro; Vorjahr: -2.323 Mio. SEK) und im ersten Halbjahr bei minus 23.825 Mio. SEK (rund -2,5 Milliarden Euro; Vorjahr: -5.882 Mio. SEK)
„Die Strompreise an der Börse sind im zweiten Quartal weiter gesunken. Die niedrigen Strompreise wirken sich zunehmend negativ auf das Ergebnis aus, da Termingeschäfte zu höheren Preisen aus früheren Jahren nun sukzessive auslaufen“, betont Magnus Hall, Präsident und CEO von Vattenfall AB.
Die sehr niedrigen Börsenpreise für Strom drückten die Margen im Bereich der konventionellen Erzeugung. Die Braunkohleaktivitäten seien ebenfalls von niedrigen Börsenpreisen und höheren Geschäftsrisiken betroffen.
„Natürlich ist dies eine sehr negative Entwicklung und spiegelt die Rahmenbedingungen wider, unter denen wir agieren“, so Magnus Hall weiter.
„Die deutsche Bundesregierung hat die Überführung von Kohlekraftwerken in eine Kapazitätsreserve in Verbindung mit einer finanziellen Kompensation für die Eigentümer vorgeschlagen. Wir glauben, dass dieser Vorschlag nicht nur die notwendigen Rahmenbedingungen für niedrigere Kohlendioxidemissionen, sondern auch Versorgungssicherheit schafft. Für uns bedeutet der Vorschlag auch mehr Klarheit in unserem Verkaufsprozess für die Braunkohlesparte.“
Energieportfolio soll von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umgestellt werden
Im zweiten Quartal hat Vattenfall den Verkauf seiner konventionellen Kraftwerke in Dänemark abgeschlossen, entsprechend seiner Konzernstrategie, das Energieportfolio von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umzustellen. Zugleich wurden die Investitionen in Windkraft erhöht. Mit den neuen Windparks DanTysk in Deutschland und Clashindarroch in Großbritannien erhöhte sich die Stromproduktion aus Windkraft, entsprechend dem Stromverbrauch von mehr als 400.000 Haushalten.
„Vattenfall treibt seinen strategischen Wandel mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien weiter voran. Unsere neue Organisation trägt dazu bei, das Tempo des Wandels noch zu steigern. Aber wir müssen weiter hart an Kostenreduzierungen arbeiten. Der Stellenabbau, den wir im vorigen Quartal angekündigt haben, ist im Gang, hat sich aber durch unsere Neuorganisation verzögert. Wir prüfen zusätzlich im gesamten Konzern, wo weiter Kosten reduziert werden können“, kommentiert Magnus Hall.
Der Quartalsbericht ist verfügbar unter: corporate.vattenfall.com
22.07.2015 | Quelle: Vattenfall AB | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH