Helmholtz-Zentren richten Infrastruktur für die Entwicklung neuartiger Energiematerialien ein

Der Helmholtz-Senat hat die Einrichtung einer groß angelegten Infrastruktur für die Synthese und Entwicklung neuartiger Materialsysteme zur Energieumwandlung und -speicherung beschlossen. Das Gesamtvolumen für die Jahre 2016-2020 beträgt rund 46 Millionen Euro.

Die Einrichtung der Helmholtz Energy Materials Foundry (HEMF) wird vom Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) koordiniert. Die neue Plattform soll auch externen Nutzergruppen aus Universitäten und außeruniversitären Instituten aus dem In- und Ausland sowie der Industrie zur Verfügung stehen, berichtet das Forschungszentrum Jülich.
Neben diesem sind an der Konzeption und dem Aufbau außerdem beteiligt: das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG), das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Unverzichtbare Materialien für die Energiewende
"Mit der HEMF-Plattform verstärkt die Helmholtz-Gemeinschaft ihre Kompetenzen in der Materialsynthese von Werkstoffen, die für die Energiewende unverzichtbar sind. Mit dieser gemeinsamen Infrastruktur können die beteiligten Helmholtz-Zentren ihr Forschungspotenzial dafür einbringen, dass wir auch in Zukunft die Energie, die wir alle brauchen, sicher und zugleich umweltangepasst zur Verfügung haben und nutzen können. Die Plattform wird zugleich neue attraktive Kooperationspartner anziehen, die für die gleichen Ziele forschen und entwickeln", sagt Anke Kaysser-Pyzalla, wissenschaftliche Geschäftsführerin des HZB.
Das Vorhaben sei in dieser Größenordnung einzigartig und trage dazu bei, dass die Gruppe der Helmholtz-Zentren bei der Erforschung und Entwicklung von neuen Energiematerialien auch im internationalen Vergleich einen großen und wegweisenden Beitrag leisteten.

Fokus liegt unter anderem auf Solarzellen und Batteriesystemen
Im Rahmen von HEMF werden an den sechs beteiligten Helmholtz-Zentren mehrere sich ergänzende Labors mit einzigartiger Ausstattung aufgebaut. Der wissenschaftliche Fokus liegt dabei auf Fragestellungen zu solaren Brennstoffen, Solarzellen, Brennstoffzellen, Batteriesystemen sowie auf thermoelektrischen und thermochemischen Materialien. Ein übergreifendes Thema sind neuartige Katalysatoren, die bei der Energieumwandlung und -speicherung eingesetzt werden.
Das Leistungsspektrum der geplanten HEMF-Plattform reicht vom Design neuartiger Materialsysteme über die Analyse von Prozessen bei ihrer Synthese bis zur dreidimensionalen Nanostrukturierung dieser Materialien, um ihre Eigenschaften gezielt zu verändern. Außerdem sollen Methoden entwickelt werden, um neuartige Materialien zu verarbeiten, innovative Prototypen für bestimmte Anwendungen herzustellen und die Eigenschaften und Leistungsfähigkeit der Materialien unter Dauerbelastung zu ermitteln und sicherzustellen.

30.07.2015 | Quelle: Forschungszentrum Jülich; Bild: HZB | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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