RWI: Immer mehr Privathaushalte nutzen erneuerbare Energien

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung der privaten Haushalte in Deutschland ist weiter gestiegen und lag im Jahr 2013 bei 12,9 %. Dies ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie, die das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI) mit forsa im Auftrag des BMWi für die Jahre 2011 bis 2013 durchgeführt hat.

Sie zeigt auch, dass die Stromkosten Privathaushalte mit einem niedrigen Nettoeinkommen relativ höher belasten als Haushalte von Besserverdienern.
Deutsche Privathaushalte setzen bei der Energieversorgung zunehmend auf erneuerbare Energien. In den Jahren 2010 bis 2013 stieg ihr Anteil von 12,1 % auf 12,9 %. Sie stehen damit hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Energieversorgung an vierter Stelle. Erdgas und Heizöl hatten mit 34,3 % bzw. 27 % im Jahr 2013 den weitaus größten Anteil an der Energieversorgung der privaten Haushalte in Deutschland; An dritter Stelle folgt Strom mit 19,5 %. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Erhebung des Energieverbrauchs der privaten Haushalte für die Jahre 2011-2013“.

Private Solarthermie-Nutzung seit 2006 verdoppelt, Photovoltaik-Nutzung mehr als verdreifacht
Wie die Studie weiter zeigt, besaßen zu Beginn des Jahres 2014 rund 11 % aller Haushalte einen Solarwärme-Kollektor. Gegenüber dem Jahr 2006 hat sich die Nutzung damit nahezu verdoppelt; im Jahr 2012 betrug der Anteil noch 8,9%.
Noch mehr hat die Verbreitung von Photovoltaik-Anlagen zugenommen: Während im Jahr 2006 noch 2,1 % aller Haushalte mit einer Solarstrom-Anlage ausgestattet waren, besaßen zu Beginn des Jahres 2014 etwa 6,8 % eine solche Anlage.

Einkommensschwache Haushalte werden durch Stromkosten stärker belastet
Die Auswertung der Daten zeigt ferner, dass der Anteil der Stromkosten am Nettoeinkommen von privaten Haushalten bei einkommensschwachen Haushalten deutlich größer ist als bei wohlhabenderen Haushalten. Diese relative Stromkostenbelastung nimmt – ebenso wie die Belastung durch andere Energieträger und andere Güter des Grundbedarfs – mit zunehmenden Haushaltseinkommen immer stärker ab. So liegt der Mittelwert des Stromkostenanteils für die 237 Haushalte der zweituntersten Einkommenskategorie (700 bis 1.200 Euro monatlich) bei 5,3 %, während er für die 108 Haushalte mit einem Einkommen zwischen 5.200 und 5.700 Euro nur 1,6% beträgt.
Die Studie basiert auf der mehrfachen Befragung eines zu weiten Teilen identischen Panels von Haushalten. Im Rahmen dieser repräsentativen Erhebung nahmen über 8.500 Haushalte teil.

05.08.2015 | Quelle: Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.; Bild: GSEIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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