Pirmasenser Prüf- und Forschungsinstitut nimmt Power-to-Gas-Pilotanlage in Betrieb

Das Prüf- und Forschungsinstitut PFI (Pirmasens) hat vor wenigen Tagen eine Power-to-Gas-Pilotanlage eingeweiht. Die Technologie gilt als wichtiger Baustein zur Entwicklung von Stromspeichern, die für das Gelingen der Energiewende unerlässlich sind.

Sie hat das Potenzial, die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien über die vorhandene Erdgas-Infrastruktur auszugleichen. Der Strom lässt sich auf diese Weise im Erdgasnetz speichern und bei Bedarf in Gaskraftwerken zurückgewinnen.
Im deutschen Gasnetz kann laut PFI ein Äquivalent von 200 Terawattstunden Strom gespeichert werden; Das entspricht etwa einem Drittel des deutschlandweiten Stromverbrauchs.
Im Anschluss an die Pilotphase beabsichtigt das PFI, mit Partnern ein Konzept zur großtechnischen Herstellung von Methan aus Stromüberschüssen zu entwickeln und dieses in Rheinland-Pfalz an geeigneten Standorten anzuwenden.
„Das PFI hat mit der Entwicklung dieser hochinnovativen Technologie große Weitsicht bewiesen, der Energiepark Pirmasens-Winzeln ist zu einem Innovationsträger geworden ‒ landesweit und darüber hinaus“, sagte der Oberbürgermeister von Pirmasens, Dr. Bernhard Matheis, bei der Einweihung.

Technologische Grundlage ist die biologische Methanisierung
Die im Energie-Park Pirmasens-Winzeln errichtete Anlage gehört zu einer Bioraffinerie für Forschung und Entwicklung. Deren technologische Grundlage ist die biologische Methanisierung und damit ein neues Verfahren, welches das PFI in Kooperation mit der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität entwickelt hat.
Die Pilotanlage besteht aus Hochleistungsreaktoren zur Biosynthese von Methan aus Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff (H2). In Abgrenzung zu laufenden Vorhaben, die eine technische Methansynthese durchführen, erfolgt hier die Synthese mittels spezieller Methan bildender Mikroorganismen. Als CO2-Quelle für die Methanogenese dient das von der PFI-Forschungsbiogasanlage produzierte Biogas. Der Wasserstoff wird aus Wind- und Solarenergie durch Elektrolyse gewonnen und dem Biogas beigemischt.
Spezielle Methanbakterien wandeln Kohlendioxid und Wasserstoff zu Methan (Biogas) und Wasser um, die Methankonzentration steigt dabei kontinuierlich bis auf über 95 Volumenprozent an. Das so gewonnene Biogas kann ins Gasnetz eingespeist werden, während das entstandene Wasser zusammen mit der gebildeten Biomasse wieder in die Biogasanlage zurückgeführt wird.

05.09.2015 | Quelle: PFI | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen