Energielabel: Holzkessel in der Warteschleife

Solarthemen 455. Wenn am 26. September europaweit das Energielabel für Heizungsanlagen verbind­lich einge­führt wird, dann beginnt für die Branche der Holz- und Holzpelletshei­zun­gen eine Zeit des Wartens, bevor auch sie ihre Anlagen kennzeichnen darf.

Erst ab dem 17. April 2017 dürfen und müssen alle angebotenen Holzkessel ein Label tragen. Ab diesem Termin sind dann auch Heizungskomplettanlagen auf Holzbasis mit dem so genannten Paket-Label zertifizierbar. Dabei stehen auch für Holzkessel die Bedingungen für die verschiedenen Effizienzklassen schon seit Herbst 2014 im Grundsatz fest. Zu erwarten ist, dass ein guter Pelletskessel das Label „A+“ bekommen wird. Pellets-Brennwertgeräte dürften aufgrund ihrer effizienteren Brennstoffnutzung im Bereich „A++“ eingruppiert werden. Sogar ein drittes Plus kann ein Pellets-Brennwert-Gesamtsystem erreichen, und zwar in Verbindung mit einer durchschnittlich großen, heizungsunterstützenden Solaranlage. Damit könnte die Holz-Solar-Heizung in die höchste Klasse vorstoßen, die sonst nur Wärmepumpenanlagen vorbehalten ist. Um so lieber hätte man beim Deutschen Energieholz- und Pelletsverband (DEPV) von Anfang an beim Heizungslabel mitgemacht, anstatt den Kunden in den nächsten eineinhalb Jahren erklären zu müssen, warum ausgerechnet der klimafreundliche Holzkessel noch kein Effizienzlabel trägt. Verbands-Sprecherin Anna Karina Sievers: „Es liegt ausschließlich an der EU-Bürokratie.“ Die Kunden würden dafür Verständnis haben, hofft sie. Auch Ökofen-Vertriebschefin Beate Schmidt, die für ihren neuen Pellets-Brennwertkessel durch das Label ein zusätzliches Verkaufsargument gewönne, sieht in der Übergangszeit kein großes Problem: „Der Kunde entscheidet sich für eine Pelletsheizung aufgrund des Brennstoffs, nicht aufgrund des Labels.“ Text: Guido Bröer

Beliebte Artikel

Schließen