Niedersachsen und Bayern installieren die meisten Photovoltaik-Speicher in Deutschland

In Deutschland stehen immer mehr dezentrale Stromspeicher unterschiedlicher Leistungsklassen zur Verfügung. Sie dienen unter anderem der Aufnahme von Überschüssen aus Solarstrom-Anlagen und stabilisieren damit das Stromnetz.

Die Kombination von Photovoltaik mit Batteriespeichern findet vor allem in den großen Bundesländern Anklang: Gemessen am Zubau von PV-Anlagen installieren Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg die meisten Batteriespeicher. In absoluten Zahlen liegen Bayern und Nordrhein-Westfalen vorn.
Das zeigen die aktuellen Daten des Speichermonitorings der RWTH Aachen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie..
„Solarstrom-Speicher bringen einen doppelten Nutzen: Die Betreiber können mehr von ihrem selbst erzeugten Solarstrom nutzen und sparen dadurch Kosten. Eine intelligente Steuerung der Speicher entlastet zudem die Netze“, erklärt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.

Deutschlandweiter Zubau-Durchschnitt lag 2014 bei 13,4 Prozent
Unter den Ländern mit relevanten Zubauzahlen lag Niedersachsen im Jahr 2014 mit 16,3 Prozent auf Platz eins. An zweiter Stelle folgt Nordrhein-Westfalen mit 16 Prozent, an dritter Stelle Brandenburg mit 15,6 Prozent. Der deutschlandweite Durchschnitt lag bei 13,4 Prozent. Bremen und Berlin liegen zwar beim Anteil der neuen Solarstromanlagen mit Speicher an der Spitze. Allerdings kamen hier nur 31 bzw. 84 neue Batteriespeicher hinzu.
In absoluten Zahlen ist der Freistaat Bayern mit einem Zubau von 3.024 Speichern im Jahr 2014 führend, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 2.001 und Baden-Württemberg mit 1.525. Insgesamt kamen in Deutschland 2014 genau 10.111 neue Batteriespeicher hinzu.

Batteriespeicher reduzieren maximale Stromeinspeisung zur Mittagszeit
„Aus Sicht des Stromnetzes bieten Batteriespeicher die Möglichkeit, die maximale Stromeinspeisung zur Mittagszeit zu reduzieren und damit die Belastung der Netze zu begrenzen. Sie sorgen dafür, dass die Solarstrom-Anlagen auf dem Dach nur 40 bis 60 Prozent ihrer technisch möglichen Leistung ins Netz einspeisen. Der Rest geht aber nicht verloren, sondern wird in der Batterie gespeichert und steht am Abend zum Kochen oder Fernsehen zur Verfügung“, so Vohrer.

Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeicher können Frequenz des Stromnetzes stabil halten
Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeicher können zunehmend auch Systemdienstleistungen anbieten, beispielsweise die Frequenz des Stromnetzes stabil halten.
Die Netzbetreiber können Erneuerbare-Energien-Anlagen außerdem vorübergehend abregeln, wenn die Netzkapazitäten nicht ausreichen, um den Strom abzutransportieren (Einspeisemanagement). Alternativ können Anlagen von vornherein auf 70 Prozent der maximal möglichen Leistung begrenzt werden. Der Rest kann selbst verbraucht oder gespeichert werden. Photovoltaik-Anlagen, die mit einem staatlich geförderten Batteriespeicher kombiniert sind, müssen ihre Einspeiseleistung auf bis zu 60 Prozent drosseln.

Deutschland hat eines der sichersten Stromnetze der Welt
Die Systemstabilität in ihrer gewohnten Qualität beizubehalten, ist eine zentrale Herausforderung der Energiewende. Deutschland hat auch mit einem erneuerbaren Anteil an der Stromerzeugung von aktuell 28 Prozent eines der sichersten Stromnetze der Welt: Die Dauer der Stromausfälle sei im Jahr 2014 so niedrig wie noch nie gewesen, betont die AEE.
Das Speichermonitoring ist unter www.speichermonitoring.de/ verfügbar.

24.09.2015 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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