Studie zeigt Nutzeffekte von Bürgerenergie

Solarthemen 456. Eine von Greenpeace Energy und dem Bündnis Bürgerenergie (BBEn) beauftragte Studie des Instituts für Zukunftsenergiesysteme (IZES) be­schreibt und beziffert den Nutzwert von Bürgerenergieprojekten.

Einerseits liefert die Untersuchung Zahlen zur ökonomischen Bedeutung von Energieprojekten in Bürgerhand, deren Wertschöpfung sich im Untersuchungsjahr 2012 deutschlandweit auf 5,3 Milliarden Euro summierte und die laut IZES bis zu 113600 Vollarbeitsplätze ermöglicht hat. Zum anderen – und das macht die Studie noch interessanter – liefert das IZES-Team um Eva Hauser zahlreiche nicht monetarisierbare gesellschaftliche Nutzeffekte. Sie nennt beispielsweise Akzeptanz für Energieprojekte, Identitätsbildung in Energiekommunen und die Integration von Bürgern in nachhaltige Wirtschaftsprozesse. „Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wirkungen der Bürgerenergie sind vor allem für ländliche und strukturschwache Regionen sehr wichtig“, sagt Hauser. Mit Blick auf die angekündigte EEG-Novelle leiten die Auftraggeber der Studie aus dem Werk die Forderung nach Ausnahmen vom Ausschreibungsprinzip für Bürgerenergieprojekte ab. Bereits eine Studie, die die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Fachagentur Windenergie an Land e.V. beim IZES in Auftrag gegeben hatte, kommt zu dem Schluss, dass „die Einführung der verpflichtenden Auktion künftiger Vergütungshöhen für Windenergieanlagen an Land für einen Teil der heutigen Akteure eine möglicherweise unüberwindliche Marktzugangsbarriere bedeuten kann.“ Diese Studie beschreibt verschiedene Modelle, wie die Nachteile kleiner Akteure durch Sonderbehandlung oder Ausnahmen von der Auktionspflicht ausgeglichen werden können. Text: Guido Bröer

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