Photovoltaik in Italien: Anhaltend schwieriges wirtschaftliches Umfeld hemmt Solar-Ausbau
Als Haupthindernisse für einen stärkeren PV-Zubau nennt das Unternehmen das anhaltend schwierige wirtschaftliche Umfeld, mangelhafte Finanzierungen für neue Geschäftsmodelle und Einschränkungen bei den Direktverbrauchs-Modellen.
Keine Photovoltaik-Kraftwerke über 1 MW gebaut
Im ersten Halbjahr verteilte sich der PV-Zubau in Italien wie folgt: 46 MW entfielen auf Anlagen mit einer Nennleistung zwischen 3 und 6 kW, 28 MW auf Anlagen zwischen 20 und 200 kW, 21 MW auf Anlagen kleiner als 3 kW. Der Rest verteilte sich auf die übrigen Größenklassen. Photovoltaik-Kraftwerke über 1 MW wurden nicht realisiert.
Im Gegensatz zu New Energy Projects rechnet die Energy & Strategy Group des Politecnico di Milano ab 2016 mit einem jährlichen PV-Zubau von bis zu 600 MW, vorausgesetzt, dass der Markt für Direktverbrauchs-Modelle im gewerblichen Sektor (SEU, sistemi efficienti di utenza) Fahrt aufnimmt.
Ausbau-Hindernisse vor allem im gewerblichen Bereich
Für den Sektor der Kleinanlagen läuft es in Italien derzeit recht gut: Hier gibt es steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten bis zu 50 %. Finanzierungen seien zwar nicht günstig, aber zu bekommen, betont New Energy Projects. Im gewerblichen Bereich sieht das Unternehmen hingegen folgende Hindernisse:
- Anhaltendes wirtschaftlich schwieriges Umfeld in Italien. Sparen bei Stromkosten und Energieeffizienz hätten derzeit keine hohe Priorität.
- Finanzierungen für die neuen Businessmodelle seien extrem schwierig. Hier ergäben sich jedoch zunehmend Geschäftsmöglichkeiten für finanzstarke Unternehmen wie Stromversorger, die Pachtmodelle anbieten können.
- Bei den SEU-Direktverbrauchsmodellen darf der Strom nur an einen Abnehmer verkauft werden. Dies schließt z. B. Einkaufszentren und Flughäfen mit vielen Ladenbesitzern aus.
06.10.2015 | Quelle: New Energy Projects | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH