Forscher fordern Wärmewende

Solarthemen 457.Der Forschungsverbund Erneuerbare Energien (FVEE) gibt in einem 32-seitigen Positionspapier politische Empfehlungen für die Entwicklung des Wärmemarktes.

In der vergangenen Woche stellten die Vertreter der im FVEE zusammengeschlossenen führenden außeruniversitären Forschungsinstitute ihre Empfehlungen zur Wärmewende in Berlin der Öffentlichkeit vor. Besonders am Herzen liegt den Forschern, dass Ziele für den in der Energiewende bislang zu kurz gekommenen Wärmebereich aus einem integrierten Energiekonzept für Wärme, Kälte, Strom und Mobilität abzuleiten seien. Denn eine optimierte nachhaltige Wärmeversorgung hänge von der Ausgestaltung des Strom- und des Mobilitätssektors ab. Deutlich wird dies etwa am Beispiel der Power-to-Gas-Technologie, die das Potenziel hat, sämtliche Sektoren miteinander zu verbinden. Zwar nehme die Kopplung des Strom- und des Wärmesystems kontinuierlich zu, allerdings fehle es bislang an Studien, die die mögliche Rolle des Stromsektors im Wärmemarkt untersuchen und bewerten. Um die Sanierungsrate im Gebäudebestand zu erhöhen, setzt der FVEE auf stärkere Anreize, aber auch Pflichten zur Modernisierung. So sollten einerseits die Förderinstrumente stärker ertragsorientiert ausgestaltet werden. Andererseits sollten Gebäudesanierungsfahrpläne verpflichtend erstellt werden. Gebäudeeigentümer sollten die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energie im Rahmen von Heizungssanierungen verpflichtend prüfen müssen – was bislang deutschlandweit über das bisherige Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz nur für Neubauten gilt. Die Kommunen müssten für die Erstellung von langfristigen Wärmeplänen im Zuge der Daseinsfürsorge zuständig gemacht werden. Zu fördern sei in diesem Zuge eine langfristige Ausbauplanung von Nahwärmenetzen mit erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung. Am 3. und 4. November wird das Thema „Forschung für die Wärmewende“ im Mittelpunkt der nächsten Jahrestagung des FVEE in Berlin stehen. Text: Guido Bröer

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