Solarzellenfertigung nach Deutschland

Solarthemen 457. Die aleo solar GmbH will neben der Solarmodulfertigung in Prenzlau eine eigene Zellfertigung aufbauen.

Die Produktion von poly- und monokristallinen Solarzellen mit einer Kapazität von rund 200 Megawatt jährlich soll im kommenden Jahr starten. Derzeit werde mit dem Umbau der Fabrikhalle gestartet, sagt aleo-Pressesprecherin Andrea Krug. Die Immobilie befindet sich bereits auf dem Betriebsgelände in Prenzlau und war durch die Verkleinerung der Modulproduktion nach der Liquidation der ursprünglichen aleo solar frei geworden. Aleo ist der erste Photovoltaik-Hersteller, der seit Beginn der Krise in der deutschen Photovoltaik-Industrie eine derartigen Ausbau seiner Produktion bekannt gibt. Bislang bezieht das Unternehmen seine Zellen weitgehend beim taiwanesischen Mutterkonzern SAS (Sino American Silicon Products Inc.). „Mit Zellen und Modulen made in Germany machen wir das Unternehmen unabhängig von Anti-Dumpingzöllen und kostentreibendenWechselkursen“, erklärte aleo-solar-Geschäftsführer Günter Schulze. Bislang sei das Unternehmen zwar von der europäischen Anti-Dumping-Regelung nicht betroffen, und bei den in Prenzlau weiterverarbeiteten monokristallinen Solarzellen der Muttergesellschaft aus taiwanesischer Produktion sehe man auch in Zukunft keine Probleme. Angesichts der aktuellen Untersuchungen der EU-Kommission, die sich besonders auf Vorprodukte beziehen, wolle man allerdings auch bei multikristallinen Zellen auf Nummer sicher gehen, so Pressesprecherin Krug. Die Zellfertigung soll von der aleo Sunrise GmbH betrieben werden, die als neu gegründete 100-prozentige Tochtergesellschaft der aleo solar GmbH vom SAS-Konzern mit 15 Millionen Euro Startkapital beim Aufbau der Zellfertigung unterstützt wird. Seit SolarWorld der einzige in Deutschland verbliebene Zellhersteller im Industriemaßstab ist, sei beim Thema „Made in Germany“ eine Nische entstanden, die man nun besetzen wolle, erklärte Firmensprecherin Klug gegenüber den Solarthemen. Geschäftsführer Günter Schulze nannte auch fertigungstechnische Vorteile für die Investitionsentscheidung: „Durch die Integration eines weiteren Produktionsschrittes an unserem deutschen Standort können unsere Ingenieure die Zell- und Modulproduktion noch besser aufeinander abstimmen.“ Die aktuelle Mitarbeiterzahl wird von aleo mit 330 angegeben. Durch die Zellfertigung sollen 100 Stellen hinzukommen. Text: Guido Bröer

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