DWV: Ohne Wasserstoff wird die Energiewende nicht gelingen; integriertes Energiekonzept notwendig

Mehr als 150 Experten aus Politik und Wirtschaft diskutierten am 10.11.2015 bei einem Parlamentarischen Abend in der britischen Botschaft über die Rolle von Wasserstoff in der Energiewende. Das Resümee lautet: „Ohne Wasserstoff wird die Energiewende nicht gelingen.“

Grüner Wasserstoff leiste schon in den Raffinerien einen Beitrag zur Treibhausgas-Minderung und könne dadurch die Planbarkeit von Wind- und Solarenergie im Stromsektor kostengünstig steigern, berichtet der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e. V. (DWV, Berlin).
„Wenn die Industriestaaten – insbesondere im rohstoffarmen Europa – ihre Werte aufrecht erhalten möchten, dann muss die Politik das Wasserstoffzeitalter zwangsläufig einleiten“, sagte Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV. Nur so seien Energiesicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz künftig zu gewährleisten.

Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie
Auch Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatsekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, ergänzt: „Die Weichen sind gestellt. Die Förderung alternativer Antriebe und Kraftstoffe hat auf unserer verkehrspolitischen Agenda höchste Priorität. Die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie hat in mobilen, aber auch in stationären Anwendungen bereits weitgehend ihre Alltagstauglichkeit und technologische Marktfähigkeit erreicht. Um diesen positiven Trend weiter zu stärken, verlängern wir ab dem Jahr 2016 unser Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und stellen dafür 161 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre bereit“, so Barthle.

Großbritannien gibt Impulse für Wasserstoff-Technologien
In Großbritannien verfolgen Industrie und Kommunen ähnliche Ziele. „Die Power-to-Gas-Technologie und die Wasserstoffmobilität gewinnen in UK immer mehr an Bedeutung“, berichtete Tony Sims, Direktor von UK Trade & Investment und Vertreter der Britischen Botschaft. „London setzt mehr und mehr auf emissionsfreien Transport im öffentlichen Sektor; Auch Kommunen, wie zum Beispiel Aberdeen mit seiner Multienergie-Tankstelle, geben Impulse für den Ausbau der Wasserstoff-Technologien“, so Sims weiter.
Industrie und Forschung hätten ihren Teil geleistet und die Technologien zur Marktreife gebracht. Nun gelte es, die regulatorischen Voraussetzungen für die Markteinführung zu schaffen, so der Appell des DWV an die deutsche Politik.

DWV fordert integriertes Energiekonzept
„Die europäische Kommission hat am 15.09.2015 den ersten Schritt unternommen und eine entsprechende Verordnungsermächtigung für die Einführung des Grünen Wasserstoffs in den Mobilitätssektor verabschiedet. Nun müssen die Mitgliedsstaaten die Chance ergreifen und auf nationaler Ebene handeln“, so Diwald.
Gerade Deutschland sei mit dem erfolgreich eingeleiteten Umbau der Stromwirtschaft gefordert, die volatile erneuerbare Energieerzeugung durch eine zeitnahe Integration in alle Energiesektoren planbar und regelbar zu machen. Kurzfristig könnte so der Stromwirtschaft eine negative Regelleistung von über 1.000 MW ohne Mehrkosten für die Stromkunden zur Verfügung gestellt werden. Und gleichzeitig könnte durch das integrierte Energiekonzept ein erheblicher Beitrag zur Treibhausgasminderung im Verkehrssektor geleistet werden.

12.11.2015 | Quelle: Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e. V. (DWV) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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