KIT startet Graduiertenkolleg „Energiezustandsdaten – Informatik-Methoden zur Erfassung, Analyse und Nutzung“

Zukunftsfähige Energiesysteme müssen sowohl mit schwankender Einspeisung durch erneuerbare Energien als auch mit unterschiedlich hoher Nachfrage flexibel umgehen können. Dafür sind komplexe Informatik-Lösungen erforderlich.

In einem neuen Graduiertenkolleg der DFG sollen Nachwuchsforscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Methoden entwickeln, um Datenmengen aus komplexen Energieversorgungs-Systemen auszuwerten und Optimierungs-Möglichkeiten aufzuzeigen.

Daten sollen Prozesse in den Komponenten verständlich machen
Energiesysteme, die in Zukunft unsere Stromversorgung sicherstellen, produzieren große Mengen an Daten. Diese sollen von den Nachwuchswissenschaftlern im neuen Graduiertenkolleg „Energiezustandsdaten – Informatik-Methoden zur Erfassung, Analyse und Nutzung“ verwendet werden, um die Prozesse in den Komponenten der Systeme zu verstehen.
So könnte beispielsweise der Alterungsprozess von Batterien durch die Analyse geeigneter Messdaten besser verstanden werden. Die Wissenschaftler erhoffen sich, bisherige Systeme zu optimieren und damit zu einer effizienteren Energieversorgung beizutragen.

Schwachstellen der Energiesysteme sollen aufgedeckt werden
„Eine wichtige Voraussetzung zur Reduzierung des Energieverbrauchs ist, diesen zunächst genau zu erfassen. Durch die Digitalisierung der Energiesysteme ist uns dies möglich. Nun müssen wir Wege finden, um die Datenmengen so zu untersuchen, dass wir eventuelle Probleme aufzeigen und somit zur Verbesserung der Systeme beitragen können“, erklärt der Sprecher des Graduiertenkollegs, Klemens Böhm.
Ein Ziel der Forschung im neuen Graduiertenkolleg ist, durch Datenanalyse die Schwachstellen der Energiesysteme zu finden, um diese flexibler, effizienter und ausfallsicherer zu machen. „Dabei dürfen wir aber die Benutzerfreundlichkeit nicht aus den Augen lassen. Bei der Datenanalyse von personenbezogenen Verbrauchsdaten ist es wichtig, dass ihre Privatheit immer gewahrt bleibt“, so Böhm.
Um die ambitionierten Forschungsziele zu erreichen, verfolgt das Graduiertenkolleg einen interdisziplinären Ansatz. Insgesamt zehn KIT-Institute aus verschiedenen Fachrichtungen haben sich am Antrag des Graduiertenkollegs beteiligt. Im Konsortium der Wissenschaftler finden sich neben Experten zum Thema Big Data auch Wissenschaftler aus den Bereichen IT-Sicherheit, Informationsrecht oder Elektrotechnik.

Graduiertenkolleg startet im Mai 2016
Die DFG fördert mit den Graduiertenkollegs die qualitativ hochwertige Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das neue Graduiertenkolleg bietet Doktoranden am KIT ein anspruchsvolles Forschungs- und Qualifizierungsprogramm im noch jungen Bereich der Energieinformatik. Das Graduiertenkolleg startet am 1. Mai 2016.

12.11.2015 | Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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