Monitoringbericht Energie 2015: Weniger Strom aus konventionellen Energieträgern; Wachstum der Erneuerbaren

Die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt haben am 24.11.2015 ihren gemeinsamen Monitoringbericht 2015 über die Entwicklungen auf den deutschen Elektrizitäts- und Gasmärkten veröffentlicht.

"Die Stromerzeugung ist durch einen Rückgang der Erzeugung aus konventionellen Energieträgern bei einem gleichzeitigen Anstieg der Erzeugung aus erneuerbaren Energieträgern geprägt“, fasst Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, zusammen.
„Der Netzausbau kann damit immer noch nicht Schritt halten. Als Folge mussten die Netzbetreiber 2014 verstärkt Maßnahmen zur Wahrung der Netz- und Systemstabilität ergreifen."

Marktmacht der größten Stromerzeuger hat deutlich abgenommen
"Die Stromverbraucher profitieren heute von der großen Anbietervielfalt auf den Endkundenmärkten. Auch im Heizstrombereich hat der Wettbewerb endlich Fahrt aufgenommen“, kommentiert Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.

Inzwischen sind mehrere Heizstromanbieter bundesweit tätig, und die Heizstrom-Wechselquoten haben sich im Jahr 2014 verdoppelt. Die Stromgroßhandelsmärkte sind von hoher Liquidität gekennzeichnet. Stromlieferungen können an der Börse nun kurzfristiger und mit höherer zeitlicher Auflösung gehandelt werden. Die Marktmacht der größten Stromerzeugungsunternehmen hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen."
Maßnahmen zur Wahrung der Netz- und Systemstabilität sind notwendig, wenn einzelne Abschnitte eines Verteil- oder Übertragungsnetzes überlastet sind und die Versorgungssicherheit bedroht ist.

Abregelung der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien fast verdreifacht
Die Eingriffe der Übertragungsnetzbetreiber in die Kraftwerksfahrweise (Redispatch-Maßnahmen) sind im Vergleich zum Jahr 2013 um 6 Prozent auf 8.453 Stunden gestiegen.
Die veranschlagten saldierten Kosten für diese Eingriffe 2014 wurden von den Übertragungsnetzbetreibern mit 186,7 Millionen Euro angegeben. Auch bei der Abregelung der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien (Einspeisemanagement) hat sich die Menge der Abregelung von 555 Gigawattstunden (GWh) im Jahr 2013 auf 1.581 GWh fast verdreifacht. Die entsprechenden Entschädigungszahlungen haben sich mit rund 83 Millionen Euro um etwa 89 Prozent erhöht.
Auch für das Jahr 2015 zeichne sich bereits im ersten Quartal eine abermalige Erhöhung der Abregelung und somit der Entschädigungszahlungen ab.
Für den Monitoringbericht 2015 konnte die Marktabdeckung und Validität der erhobenen Daten im Vergleich zu den Vorjahren nochmals gesteigert werden. Mit der Auswertung dieser Daten werden die Marktentwicklungen umfassend und detailreich dargestellt. Der Bericht steht zum Download zur Verfügung auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts (www.bundesnetzagentur.de/berichte).
 
26.11.2015 | Quelle: Bundesnetzagentur | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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