Forschungsplattform für Mobilität auf Basis von Photovoltaik und Wasserkraft in der Schweiz eröffnet

Am 23.11.2015 wurde in der Schweiz die Demonstrations- und Technologietransfer-Plattform „move“ eröffnet. Sie soll Forschern der Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) dabei helfen, neue Fahrzeug-Antriebskonzepte mit deutlich niedrigeren CO2-Emissionen zu entwickeln und in der Praxis zu erproben. Als Energiequelle dient überschüssiger Ökostrom aus Photovoltaik-Anlagen oder Wasserkraftwerken. Damit lassen sich nicht nur Batterien in Elektrofahrzeugen aufladen, […]

Am 23.11.2015 wurde in der Schweiz die Demonstrations- und Technologietransfer-Plattform „move“ eröffnet. Sie soll Forschern der Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) dabei helfen, neue Fahrzeug-Antriebskonzepte mit deutlich niedrigeren CO2-Emissionen zu entwickeln und in der Praxis zu erproben.
Als Energiequelle dient überschüssiger Ökostrom aus Photovoltaik-Anlagen oder Wasserkraftwerken. Damit lassen sich nicht nur Batterien in Elektrofahrzeugen aufladen, er kann auch in Wasserstoff für Brennstoffzellen-Fahrzeuge oder in synthetisches Methan für Erdgas-/Biogasfahrzeuge umgewandelt werden.

move soll Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energie über die gesamte Wertschöpfungskette aufzeigen
Zwei Erkenntnisse legten die Basis für „move“: Die Mobilität ist in der Schweiz für etwa 40 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Diese Emissionen lassen sich am deutlichsten senken, wenn auf erneuerbare Energien als Antriebsquelle der Fahrzeuge umgestiegen wird. Gleichzeitig zeigt sich, dass der Ausbau der Produktion von Solarstrom zu großen Mengen überschüssiger Elektrizität im Sommerhalbjahr führt, die sich im Strommarkt nur schwer nutzen lassen. Eine Umwandlung in synthetische Treibstoffe für die Mobilität macht indes genau dies möglich.
Das führte zum Start des Großprojekts, das den Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energie über die gesamte Wertschöpfungskette aufzeigen soll. Diese Energiebereitstellung wird gekoppelt mit effizienten Elektro-, Hybrid-, Brennstoffzellen- und Gasfahrzeugen.


Zusammenarbeit mit der ETH Zürich

Die ETH Zürich und die Empa arbeiten im Bereich der Mobilität zusammen und decken damit ein breites Spektrum von der Grundlagenforschung bis zu angewandter Forschung und Demonstrationsanlagen ab. Synthetische, strombasierte Treibstoffe in effizienten Antrieben ist eine der Zukunftsvisionen der Forscher.
Strategische Leiterin des Großprojekts ist Brigitte Buchmann, Leiterin des Departements Mobilität, Energie und Umwelt und Mitglied der Empa-Direktion.

Aktuelle Ausbauphase und Planung
In der aktuellen Ausbauphase der move-Anlage wird Strom aus erneuerbaren Energien in einer Elektrolyseanlage in Wasserstoff umgewandelt, auf 440 bar verdichtet und in Druckgasbehältern gespeichert.
«move» soll bereits kurz nach der Eröffnung weiter ausgebaut werden. In Vorbereitung ist eine 700-bar-Betankungsanlage für Wasserstoffautos. Geplant ist zudem die katalytische Umwandlung von Wasserstoff und CO2 in Methan, das in Gasfahrzeugen genutzt werden kann, sowie die Zwischenspeicherung von überschüssigem Solarstrom in einer Netzbatterie für das Laden von Elektrofahrzeugen über Nacht.
 
30.11.2015 | Quelle: Empa | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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