Österreichische Forscher arbeiten an Photovoltaik-Systemen, die sich dem Klima anpassen

Das österreichische Leitprojekt „Infinity“ forscht an einer neuen Generation von Photovoltaik-Systemen. Ziel ist es, das gesamte System, beginnend bei Materialien, Komponenten und Modulen, an unterschiedliche klimatische und regionale Anforderungen anzupassen. Das Projekt vereint führende Partner aus der Wissenschaft und der Industrie.

„Forschung und Entwicklung sind ein wichtiges strategisches Element für den Ausbau der erneuerbaren Energien und für das Erreichen der globalen Klimaschutzziele. Wirksame Klimapolitik braucht innovative Energietechnologien, österreichische Solartechnologien sind am Weltmarkt gefragt“, sagt Technologieminister Alois Stöger.
Mit dem Projekt Infinity soll diese starke Position weiter ausgebaut werden.

Anwendungsspezifischen Photovoltaik-Varianten für künftige Wachstumsmärkte
„Die Nachfrage nach Photovoltaik (PV)-Anlagen hat in den letzten Jahren nicht nur in unseren Breitengraden zugenommen. Speziell auch in zukünftigen Wachstumsmärkten außerhalb der gemäßigten Klimazonen z. B. in Wüsten, (Sub-)Tropen oder in den alpinen Regionen will man die solare Stromgewinnung verstärkt nutzen. Allerdings gibt es derzeit nur ein standardisiertes PV-System für alle Klimazonen. Anwendungsspezifische Varianten, die sich an klimatische oder auch stromnetzspezifische Bedingungen anpassen, sind nicht erhältlich.“
Die Entwicklung dieser anwendungsspezifischen Varianten ist der Forschungsauftrag im Projekt „Infinity“, zu dem sich fünf wissenschaftliche Partner und neun führende Partner aus der Industrie vereint haben. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Klima- und Energiefonds.
„Projekte wie Infinity tragen dazu bei, dass es in der Produktion gelingt, kostengünstiger zu fertigen und leistbare Technologien zur Verfügung zu stellen – und zwar weltweit,“ betont Geschäftsführerin Theresia Vogel.

Materialien und PV-System an unterschiedliche klimatische Bedingungen anpassen
„Mit dem österreichischen Leitprojekt wollen wir die Grundlage für Photovoltaik-Materialien, Komponenten und Systeme der nächsten Generation legen. Wir forschen daran, sowohl die Materialien als auch das gesamte PV-System an unterschiedliche klimatische Bedingungen und an regionale Eigenheiten anzupassen. Dabei beachten wir Faktoren wie extreme Temperaturen, Sand oder auch instabile elektrische Netze“, so Projektleiterin Christina Hirschl vom Forschungszentrum CTR Carinthian Tech Research.

Anpassungsfähige PV-Systeme liefern mehr Solarstrom
Das Forscherteam startet mit einer fundierten Fehleranalyse, um die Mechanismen zu erkennen, wie sich einzelne Materialien, Module und Wechselrichter für sich und auch als gesamtes System, in unterschiedlichen Klimazonen verhalten.
Die Erkenntnisse daraus fließen dann in einen neuen Designansatz ein, um neue, optimierte, klimaspezifische PV-Energiegewinnungssysteme zu konzipieren.
„Was das Projekt besonders auszeichnet ist der ganzheitliche Forschungsansatz entlang der gesamten PV-Wertschöpfungskette, von den PV-Materialien und Komponenten über die Modulfertigung bis zur PV-Anlageninstallation und deren Wartung. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse werden für die Entwicklung weiterer Prozess-, Wartungs- und Instandhaltungsstrategien herangezogen. Ziel ist es, neue energieeffiziente Produkte und auch neue Services zu generieren“, so Hirschl weiter.
Die Forschungen sollen die Langlebigkeit verbessern, die Systemkosten senken und im Endeffekt auch mehr Ertrag bringen.

04.12.2015 | Quelle: Carinthian Tech Research; Bild: Fronius International GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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