Solarthemen 462. In einem mehrjährigen Prozess wollen die Organisatoren der Studie „Delphi Energy Future“ herausfinden, welche Energie-Zukunft eine Gruppe aus hunderten von Experten für die wahrscheinlichste hält. Im Januar werden die Ergebnisse veröffentlicht.
Die Studie wurde im Juli 2014 begonnen. 56 Thesen mit teils sehr konträren Inhalten bildeten die Basis für das Orakeln über die Entwicklungen, die Experten weltweit für erwartbar halten – und die mit ihrer Haltung wiederum politische Entscheidungen beeinflussen können. Die Befragung verläuft in mehreren Runden, in denen die Experten auch mit den Meinungen der anderen konfrontiert werden. Diese Zukunftsstudie „Delphi Energy Future 2040“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und PricewaterhouseCoopers (PwC). Die Ergebnisse werden derzeit aufbereitet. Bekannt gegeben wurde aber schon als eine der wesentlichen Prognosen, dass die Mehrheit der Experten den globalen Ausbau erneuerbarer Energien zu den Treibern für einen effektiven Klimaschutz zählt. 80 Prozent sehen in Zukunft erneuerbare Energien als die günstigste Alternative zur Stromerzeugung. Eine Mehrheit der Experten halte es dabei für wahrscheinlich, „dass Deutschland die internationale Systemführerschaft für das Management und die Technik eines vor allem auf erneuerbare Energien aufgebauten Energiesystems haben wird“, so der BDEW. Viele Experten erwarten laut der Studie, dass China im Jahr 2040 der weltgrößte Entwickler von Erneuerbaren-Technologien sein könnte. Dies weist so aber gleichzeitig auf die Relevanz des Wettbewerbs um die Technologieführerschaft hin. Und spätestens 2040 scheinen große Kraftwerke nach Meinung der Experten ein Auslaufmodell zu sein. Laut Delphi-Studie werden konventionelle Kraftwerke kleiner und flexibler. Und ebenso werden auch Verbraucher ihre Nachfrage flexibilisieren. Text: Andreas Witt
