Energiewende in den Bundesländern: Erfolge beim Strom; Wärme- und Verkehrssektor mit Ausbaubedarf

Der Klimaschutzvertrag von Paris und die Beschlüsse der G7 zur Dekarbonisierung der Wirtschaft bestätigen die deutsche Energiepolitik, die den Umstieg auf erneuerbare Energien und eine entschiedene Reduktion der Treibhausgase zum Ziel hat.

Insbesondere die Bundesländer sind mit teils ehrgeizigen Ausbauzielen Treiber des Umstiegs auf Photovoltaik, Solarthermie, Wind, Biomasse und Co., berichtet die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE).

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erreichen rechnerische Vollversorgung mit Strom aus Erneuerbaren Energien

In Deutschland konnten die Erneuerbaren Energien 2015 erstmals rund ein Drittel des inländischen Stromverbrauchs decken. Und auf Länderebene erreichte mit Schleswig-Holstein das zweite Bundesland nach Mecklenburg-Vorpommern eine rechnerische Vollversorgung des eigenen Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien.
„Das zu Ende gehende Jahr hat noch einmal international deutlich gemacht, dass den Erneuerbaren Energien die Zukunft der Energieversorgung gehört“, konstatiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.
„Deutschland ist nun nicht länger Einzelgänger sondern Vorreiter bei diesem energiepolitischen Umstieg, auch weil ehrgeizige Ziele in den Bundesländern und der föderale Wettbewerb einen dynamischen Ausbau von Solar-, Wind- und Bioenergieanlagen befördert haben.“

Anteil der erneuerbaren Wärme und Mobilität noch zu gering
Während bei der Stromversorgung viele Bundesländer schon hohe Anteile Erneuerbarer Energien bis hin zur rechnerischen Vollversorgung realisieren konnten, ist der Anteil der Erneuerbaren am Primärenergieverbrauch, welcher auch Wärme und Mobilität umfasst, noch deutlich geringer.
Mecklenburg-Vorpommern ist zwar auch hierbei Primus, kam im Jahr 2012 jedoch selbst als Spitzenreiter nur auf einen Anteil von knapp über 30 Prozent. (2012 ist das aktuellste Jahr, für das vergleichbare Daten aller Länder vorliegen – aktuellere Daten zu einzelnen Ländern finden Sie im Onlineportal Föderal-Erneuerbar).
Im deutschlandweiten Durchschnitt erreichen Bio- und Solarenergie, Wind- und Wasserkraft sowie Geothermie inzwischen rund 11 Prozent am Primärenergieverbrauch.

Ökostrom für Elektromobilität
„Im Stromsektor konnten die Erneuerbaren Energien schon große Anteile erringen. Dieser Ausbau muss ehrgeizig weitergeführt werden und gleichzeitig eine entschlossene Abkehr von fossilen Energieträgern im Wärme-und Mobilitätsbereich angegangen werden“ führt Vohrer mit Blick auf die das Dekarbonisierungsziel weiter aus. „
Durch die Verwendung von Ökostrom für Elektromobilität und zur Wärmeerzeugung bei gleichzeitig effizienterer Nutzung der Energie können die Anteile Erneuerbarer Energien auch in diesen Sektoren deutlich gesteigert werden. Dies ist zur Erreichung der Klimaschutzziele auch notwendig.“
Weitere Informationen: Onlineportal Föderal Erneuerbar Anteil Erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch
 
04.01.2016 | Quelle: AEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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