Bundesnetzagentur: Netzbetreiber kassieren häufig überhöhte Entgelte

Netzbetreiber verlangen häufig unangemessen hohe Netzentgelte. Das hat die Bundesnetzagentur in einem Beschluss festgestellt, der dem ZDF-Wirtschaftsmagazin „WISO“ vorliegt.

Demnach haben die Kontrolleure der Bundesnetzagentur in ihrer Prüfpraxis häufig festgestellt, dass Netzbetreiber ihren Verdienst, die so genannten „Erlösobergrenzen“, überhöhen.
„Es gibt einen allgemeinen Verdacht, dass Erlösobergrenzen überhöht sein können“, erklärte der Pressesprecher der Bundesnetzagentur, Fiete Wulff, gegenüber WISO.
Die Bundesnetzagentur könne aber die Kontrolle der Kostendaten der Netzbetreiber aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen, da diese Daten von den Unternehmen als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse deklariert würden. Die Bundesnetzagentur verlangt deshalb in der „WISO“-Sendung, die am Montag, 11.01.2016, um 19.25 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird, eine Änderung der Gesetze. „Wir setzen uns hier für eine gesetzliche Klarstellung ein.“

Stromkunden zahlen 18 Milliarden Euro Netzentgelte
Stromkunden zahlen geschätzte 18 Milliarden Euro an Netzentgelten. Es könnte laut Experten fast eine Milliarde weniger sein, wenn besser kontrolliert würde. Netzentgelte sind der zweitgrößte Preistreiber bei den Strompreisen. Im Schnitt machen sie fast ein Viertel der Stromrechnung aus. Viele der über 800 Stromnetz-Betreiber haben für 2016 eine Erhöhung der Netzentgelte angekündigt.

11.01.2016 | Quelle: ZDF | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen