Wind ist gewachsen, Branche wird skeptisch

Solarthemen 465. Nach dem Ausnahmejahr 2014 mit der neu installierten Brutto-Leistung von 4750 Megawatt an Land ist die deutsche Windbran­che im vergangenen Jahr wieder in ruhi­ge­res Fahrwasser zurückgekehrt.

Die 3731 MW brutto, d.h. inklusive von Repowering-Projekten und abgebauten Anlagen, sind der zweithöchste Zubauwert seit Einführung des Stromeinspeisungsgesetzes im Jahr 1991. Trotz dieses Erfolges vermeiden die Windenergie-Verbände, sich in der Öffentlichkeit euphorisch zu zeigen. Der Bundesverband Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems befürchten ab 2017 einen Markteinbruch mit dem vom Bundeswirtschaftsministerium verfolgten Wechsel bei der Windkraft-Förderung von der fixen EEG-Vergütung zu Ausschreibungen. „Da niemand zurzeit abschätzen kann, wie es mit dem deutschen Windmarkt weitergehen wird, macht sich eine erste Unsicherheit breit“, erklärt deshalb Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems. Alle bisherigen Investitions- und Personalentscheidungen seien auf Basis des EEG 2014 auf ein jährliches Marktvolumen von rund 4400 MW brutto ausgerichtet gewesen, ein Volumen, das sich nach den Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums mehr als halbieren könnte. „Damit es im Windsektor weiterhin lebendige Hersteller und Zulieferer gibt, brauchen wir einen stabilen Heimatmarkt“, fordert Zelinger. Für dieses Jahr erwarten VDMA und BWE einen Brutto-Ausbau von etwa 3300 MW an Land. “ Text: Ralf Köpke

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