forsa-Studie: Norddeutsche sind die stärksten Befürworter der Energiewende

Fast genau fünf Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima befürworten die Deutschen weiterhin mit großer Mehrheit die Energiewende.

Drei Viertel der Befragten einer neuen repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg gaben an, dass der Ausstieg aus der Atomkraft und die damit verbundene Förderung der erneuerbaren Energien aus heutiger Sicht richtig war. Die Norddeutschen sind dabei die stärksten Fürsprecher.
80 % der Befragten aus Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gaben an, dass sie die damalige Entscheidung nach wie vor für richtig halten. In Baden-Württemberg und Bayern sind es fast 10 Prozent weniger.
„Die Menschen im Norden haben durch den Bau vieler neuer Infrastruktur-Projekte wie Windparks, Offshore-Windparks, Umspannwerke und Bioenergieprojekte mittlerweile gelernt, mit den meisten Auswirkungen der Energiewende umzugehen. Sie erfahren die Vorteile der bundesweiten Energiewende bereits im direkten Umfeld, zum Beispiel in wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Region oder im Bekanntenkreis“, erklärt Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg das Nord-Süd-Gefälle.

Weniger Erfahrung mit Windparks im Süden
Im Süden sei die Unterstützung derzeit noch weniger ausgeprägt, da die Menschen sensibel auf die Kostendiskussion und Infrastruktur-Investitionen wie Stromtrassen reagierten und keine 25-jährige Erfahrung mit Windparks vorhanden sei. „Ich bin aber davon überzeugt, dass mit fortschreitendem Erfolg der Energiewende auch hier die Anzahl der Befürworter steigen wird“, prognostiziert Rispens.

Norddeutsche würden bevorzugt regionalen Windstrom beziehen
60 Prozent der norddeutschen Befragten würden, wenn es möglich wäre, bevorzugt den Strom beziehen, der in der Nähe ihres Wohnortes mithilfe von Windenergie-Anlagen erzeugt wird. In Süddeutschland liegt der Anteil nur bei 55 Prozent. In Bayern und Baden-Württemberg spielt es für 42 Prozent der Befragten keine Rolle, woher sie ihren Strom beziehen, in Norddeutschland sind dies nur 36 Prozent.
„Für die Norddeutschen gehören Windkrafträder mittlerweile fast in jedem Landkreis zum Landschaftsbild. Da liegt es nahe, dass sich die Menschen dementsprechend auch wünschen, sauberen Strom von diesen Anlagen zu beziehen“, sagt Rispens.

15.02.2016 | Quelle: Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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