Kampfansage des BDEW

Solarthemen 467.Der Präsident des einflussreichen Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirt­schaft (BDEW), Johannes Kempmann, spricht sich gegen die vom Bundeswirtschaftsministerium geplante Ausschreibungsgrenze von 1 Megawatt bei Photovoltaik-Dachanlagen aus.

Auf dem Kongress Smart Renewables in Berlin setzte sich Kempmann laut einer Pressemitteilung des BDEW für Konkurrenz zwischen Windkraft und Photovoltaik bei Ausschreibungen ein: „Die Technologien für erneuerbare Energien müssen unter gleichen Voraussetzungen um die Förderung konkurrieren. Nur so erreichen wir die gewünschte Effizienz auf dem Strommarkt.“ Ausschreibungen seien hierfür das geeignete Instrument. Bisher gebe es aber zu viele, zu weit gefasste Ausnahmeregelungen – vor allem für Photovoltaik-Dachanlagen, sagte Kempmann: „Der ungebremste Ausbau von PV-Dachanlagen geht weiter. Damit der Zielkorridor für Erneuerbare Energien trotzdem eingehalten wird, plant die Politik nun den Windkraftausbau an Land einzuschränken. Allein aus ökonomischer Sicht macht es aber keinen Sinn, die effizientere Erzeugungsart auszubremsen – zumal die Windräder im Unterschied zu PV-Modulen größtenteils in Deutschland produziert werden.“ Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig, widerspricht Kempmann energisch: „Von einem ungebremsten Ausbau von Photovoltaik-Dachanlagen kann keine Rede sein. Vielmehr droht das von der Bundesregierung festgelegte Zubauziel in diesem Jahr zum dritten Mal deutlich unterschritten zu werden. Um die selbst gesteckten Klimaziele noch erreichen zu können, darf der heimische Solarmarkt jedoch nicht länger ausgebremst werden. Daher warnen wir eindringlich vor einer Übertragung des Auktionsmechanismus auf den Gebäudesektor. Aufgrund komplexer, kleinteiliger und heterogener Akteurs-, Planungs- und Finanzierungsstrukturen sind Ausschreibungen von PV-Dachanlagen zum Scheitern verurteilt.“

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