Studie: Zuwachs erneuerbarer Energien in Europa hält an; Stromproduktion aus Kohle konstant

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa schreitet voran: Bereits knapp ein Drittel ihres Stromverbrauchs konnten die europäischen Staaten 2015 aus Wind-, Wasser-, Sonnenenergie und Co. decken.

Seit 2010 bedeutet dies einen Anstieg von 679 Terawattstunden (TWh) auf 923 TWh im Jahr 2015, so das Ergebnis der Studie „Energy Transition in der Power Sector in Europe – State of Affairs 2015“ von Öko-Institut und Agora Energiewende.
Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die Stromproduktion aus Braun- und Steinkohle seit 2010 mit rund 330 TWh bzw. 500 TWh nahezu konstant bleibt.
Die Produktion der Gaskraftwerke sinkt dafür deutlich von 768 TWh im Jahr 2010 auf 485 TWh im Jahr 2015. Dies spiegelt sich in den Treibhausgasemissionen der Stromproduktion wieder: Rund drei Viertel der Emissionen entstehen bei der Kohleverstromung.

Erneuerbare Energien: Zuwachs bei Wind und Photovoltaik, Schwankungen bei Wasser
Insbesondere beim Ausbau der Windenergie konnte Europa zulegen: Seit 2010 hat sich die Erzeugung von 149 TWh auf 307 TWh im Jahr 2015 mehr als verdoppelt.
Auch die Solarstrom-Produktion (Photovoltaik) wuchs kräftig von 23 auf 101 TWh.
Die Wasserkraft spielt in Europa eine konstante Rolle, ging jedoch 2015 gegenüber 2014 um 35 TWh leicht zurück.
Die Länder mit dem größten Anteil an der Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen sind Deutschland (193 TWh), Italien (109 TWh), Spanien (99 TWh), Schweden (97 TWh) und Frankreich (90 TWh).

Fast die Hälfte des Braunkohlestroms der EU entsteht in Deutschland
„Die Kohleverstromung hat sich in den vergangenen fünf Jahren in Europa kaum verändert; sie ist ein wichtiger Faktor beim klimaschädlichen Treibhausgasausstoß in der EU“, fasst David Ritter, Energieexperte und Leiter der Untersuchung am Öko-Institut zusammen.
„Zugleich sieht man, dass es hier auf die einzelnen Länder ankommt. Fast die Hälfte des Braunkohlestroms der EU entsteht in Deutschland; Großbritannien, Deutschland und Polen erzeugen zusammen mehr als die Hälfte des Stroms aus Steinkohle. Würden diese Länder weniger Strom aus diesen fossilen Energiequellen herstellen, könnte sich das insgesamt sehr deutlich auf die Treibhausgasbilanz der EU auswirken.“
Weitere Informationen: Studie „Energy Transition in der Power Sector in Europe – State of Affairs 2015“ von Öko-Institut und Agora Energiewende

07.04.2016 | Quelle: Öko-Institut | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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