Mercom Capital: Solar-Finanzierungen im ersten Quartal 2016 stark eingebrochen
Das Finanzierungsvolumen sank von 6,9 Milliarden USD im Vorquartal auf 2,8 Mia. USD (minus 59 %). Im ersten Quartal 2015 lag das Volumen noch bei 6,4 Mia. USD.
„Das Umfeld ist schwierig“, sagte Raj Prabhu, Geschäftsführer der Mercom Capital Group. „Öffentliche Solar-Unternehmen hatten aufgrund der schlechten Marktlage in Sachen Kapitalbeschaffung eine schwierige Zeit. Yieldco-Unternehmen, die letztes Jahr viele Finanz-Aktivitäten mit Krediten und an der Börse an den Tag legten, ließen im Berichtsquartal deutlich nach. Positiv blieben jedoch die Beteiligungs-Finanzierungen, und Verbriefungs-Transaktionen zogen sogar an. Private und gewerbliche Fonds erhielten im ersten Quartal eine Milliarde US-Dollar.“
Das meiste Geld floss in Vertriebs- und Installationsunternehmen
Weltweit verzeichneten die Analysten im ersten Quartal 22 Beteiligungen mit einem Gesamtvolumen von 406 Millionen USD (4.Qu. 2015: 17 Deals mit 457 Mio. USD; 1.Qu. 2015; 27 Deals mit 195 Mio. USD).
Das meiste Geld floss in Vertriebs- und Installationsunternehmen (7 Deals mit 333 Mio. USD). Davon entfielen 300 Mio. USD auf Sunnova Energy. Die zweitgrößte Transaktion betrifft TenKsolar; das Unternehmen erhielt 25 Mio. USD. Dann folgen PosiGen (20 Mio. USD), Mercatus (11,7 Mio. USD) und NexWafe (eine Ausgründung von Fraunhofer) mit 6,7 Mio. USD. Insgesamt gab es 19 Investoren, die sich im ersten Quartal an Solar-Unternehmen beteiligten.
Keine Börsengänge im ersten Quartal
An öffentlichen Märkten gab es im ersten Quartal nur vier Solar-Deals mit einem Gesamtvolumen von 94 Mio. USD. Zum Vergleich: Im letzten Quartal waren es zehn Transaktionen mit 605 Mio. USD. Im Berichtsquartal wurden auch keine Börsengänge verzeichnet, im Vorquartal waren es noch drei.
Bei den Projektfinanzierungen lag ReNew Power Ventures vorne. Das Unternehmen erhielt 250 Mio. USD für neue Photovoltaik-Projekte mit 400 MW in Indien.
Recurrent Energy sicherte 180 Mio. USD für das Solar-Projekt Astoria 2 mit 75 MW im kalifornischen Bezirk Kern. Samsung Renewable Energy und Connor, Clark & Lunn Infrastructure erhielten 136 Mio. USD für das Southgate Solar-Projekt mit 50 MW in Ontario, Kanada. Der Marguerite Fund erhielt 120 Mio. USD für das französische Vorhaben Toul mit 36 MW. Zu den Top 5 bei den Projektfinanzierungen zählt auch SunPower, das einen Kredit in Höhe von 115,5 Mio. USD für das Rosamond I-Projekt mit 54 MW in Kern (Kalifornien) bekam.
Solar-Fonds erhielten eine Milliarde USD
In private und gewerbliche Solar-Fonds floss im ersten Quartal insgesamt eine Milliarde USD in sechs Transaktionen. Im vierten Quartal 2015 waren es noch 650 Mio. USD in drei Deals. Seit 2009 verzeichnen die Marktforscher bei diesen Fonds einen Zufluss von rund 18 Milliarden USD.
Photovoltaik-Projekte mit 2,4 GW wurden gekauft
Der Projekterwerb blieb in diesem Quartal stabil: Es gab 50 Transaktionen im Gesamtumfang von rund 2,4 Gigawatt (Vorquartal: 52 Transaktionen mit 3,3 GW). Projektkäufe durch Yieldcos gingen jedoch zurück (234 MW im Vergleich zu 483 MW im Vorquartal).
Der teuerste Projekterwerb im Berichtsquartal war Alamo 7 mit 132 MW in Texas. ConEdison Development kaufte das Projekt für 227 Mio. USD von dem koreanischen Chemieunternehmen OCI.
Mercom identifizierte im ersten Quartal 2016 außerdem 308 angekündigte Großprojekte mit 13,8 GW.
Weitere Einzelheiten aus dem Bericht gibt es unter: store.mercomcapital.com/
08.04.2016 | Quelle: Mercom Capital Group | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH