Effiziente Solarwärme durch die Hintertür

Solarthemen 469.Der Solarthermiehersteller Solvis will die Effizienz großer Solarthermieanlagen massiv steigern, indem er Legionellen mit einem Ultrafilter mechanisch eliminiert.

Der Ertrag vieler Anlagen wird dadurch begrenzt, dass im Trinkwassernetz zum Schutz vor einer Bakterienvermehrung eine Mindesttemperatur von 60 Grad Celsius einzuhalten ist, was im Pufferspeicher de facto oft einem Temperaturniveau von 70 Grad entspreche, so Solvis-Gründer Helmut Jäger. Besonders in großen Hausnetzen mit Trinkwasserzirkulation ließen sich die Wärmeverluste verringern und zugleich die Solarerträge steigern, wenn das Netz auf dem Temperaturniveau von 45 Grad betrieben würde. „Solvis Clean“, ein auf der Messe IFH vorgestelltes System auf Basis eines feinporigen Filters der Hamburger Firma GTS soll künftig Pilze, Algen und vor allem Legionellen sicher aus dem Trinkwasser entfernen und eine freie Temperaturwahl erlauben. Die Besonderheit der unter dem Warenzeichen Exergene® geschützten Technologie ist die vollautomatische Reinigung des Filtermoduls in Intervallen. So soll verhindert werden, dass vom Filter selbst eine Verkeimungsgefahr ausgeht. Mit Hilfe des Systems sinken nach Aussage von Jäger nicht nur die Wärmeverluste der Rohrleitungen, es werden vor allem die Rücklauftemperaturen aus den externen Wärmetauschern in die Pufferspeicher reduziert. Die Temperaturschichtung im Speicher verbessere sich dadurch stark. Die Kollektoren arbeiteten dadurch wesentlich effizienter. Da von den Hausbewohnern an den Zapfstellen weniger kaltes Wasser zugemischt werden müsse, so Jäger, werde anteilig mehr Wasser aus der warmen Leitung verbraucht und der Speicher schneller entleert. Der Anteil des Speichervolumens, der der Solaranlage zur Verfügung stehe, werde vergrößert und die Kollektoren könnten so effizienter arbeiten. Laut Helmut Jäger sollen durch eine Temperatursabsenkung um 15 Grad rund 30 bis 40 Prozent Energieeinsparung für die Warmwasserbereitung realistisch sein, zumal die Zuheizung durch die niedrigen Rücklauftemperaturen dauerhaft im Brennwertmodus arbeiten könne. Der nach Anlagengröße gestaffelte Preis von 10000 bis 12000 Euro pro Filtersystem soll sich laut Jäger innerhalb weniger Jahre durch Energieeinsparung amortisieren: „Als Faustregel kann man sagen, dass es sich ab 20 Wohneinheiten oder 8 kW Zirkulationsverlust lohnt.“ Text: Guido Bröer  

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