TÜV Rheinland empfiehlt: Vor der Installation einer Photovoltaik-Anlage mit den Nachbarn sprechen

Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) sind in Deutschland aktuell mehr als 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen installiert. Wer eine neue Anlage auf dem Dach errichten will, sollte auch an die Nachbarn denken, empfiehlt TÜV Rheinland (Köln), da die Glasflächen der Solarmodule das Sonnenlicht reflektieren und unangenehm blenden können.

„Immer wieder landen Streitigkeiten von Nachbarn wegen der Blendung durch Solar-Anlagen vor Gericht“, berichtet Willi Vaaßen vom TÜV Rheinland. „Es kommt immer auf den Einzelfall an, ob etwa eine andere Platzierung der Anlage zumutbar gewesen wäre, oder ob der Geschädigte etwas Zumutbares gegen die Beeinträchtigung unternehmen könnte.“



Vorab einen Fachmann einschalten
Aber auch Verschattungen, z. B. durch Bäume, können zum Streit führen: Der Schatten kann dazu führen, dass der Betrieb der Anlage unwirtschaftlich wird. Sind die Module in Reihe geschaltet, reicht schon eine Teilverschattung aus, um den Ertrag der gesamten Anlage zu mindern.
Willi Vaaßen rät, das Umfeld schon bei der Planung der Anlage von einem Profi begutachten zu lassen. Experten könnten abschätzen, ob Pflanzen auf dem Nachbarsgrundstück absehbar zu Schattenspendern werden.

Kein Recht auf ungestörte Solar-Strahlung
Schwierig werde es, wenn der Geschädigte verlangt, dass Bäume regelmäßig gestutzt werden. Ein Recht auf garantierte und ungestörte Solar-Strahlung gibt es nicht. Ebenso wenig kann ein Geschädigter vom Nachbarn eine Entschädigung für Verschattung verlangen. Wer über die Installation einer Solarstrom-Anlage nachdenkt, sollte deshalb in jedem Fall vorab mit dem Nachbarn sprechen, um potenziellen Streit zu vermeiden.

17.04.2016 | Quelle: TÜV Rheinland | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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